Kindernothilfe. Gemeinsam wirken.

Aus dem Steinbruch in die Schule

Mit jedem Schlag wird der Hammer in Juans Händen schwerer. Immer wieder drischt der Zehnjährige damit auf einen Felsbrocken ein. Einhundert-, zweihundertmal. Und dann auf den nächsten. Stundenlang. Bis er seine Arme nicht mehr spürt.

Die Arbeit im Steinbruch ist anstrengend – und gefährlich. Neulich ist Juans Freund mit dem Vorschlaghammer abgerutscht und hat sich am Fußverletzt. Am nächsten Tag kam er trotzdem arbeiten. „Wir alle brauchen das Geld“, sagt Juan.

Mindestens jedes zweite Kind in Guatemala lebt in Armut, in indigenen Familien wie Juans ist sie extrem: Seine Eltern brauchen jeden Cent, den ihr Sohn verdient, sonst gibt es nichts zu essen. Für den Schulbesuch der Kinder bleibt nichts übrig.

Die Kluft zwischen Arm und Reich in dem mittelamerikanischen Land ist groß. In Juans Heimatstadt Quetzeltango, hoch in den Bergen, verläuft sie entlang der staubigen Straße zum Steinbruch. Auf seinem einstündigen Weg dorthin begegnen Juan jeden Morgen Kinder in Schuluniformen. Sie dürfen lernen – Juan muss arbeiten. Umgerechnet drei Euro bringt der Zehnjährige für acht Stunden Knochenarbeit heim. Danach tut ihm alles weh. Anders als viele seiner Freunde hat Juan sich bislang nicht schwer verletzt. „Ein paar Abschürfungen, das passiert“, sagt er. „Aber es muss ja weitergehen.“ Denn von Selbstmitleid kann sich hier niemand etwas kaufen.


So helfen wir

In unserem Projekt kann Juan jetzt Hammer gegen Stift tauschen. Dort lernt er mit anderen Kindern nach der Arbeit Lesen, Schreiben und Rechnen – und hat so die Chance auf eine bessere Zukunft!

Bildung sichern: Nur wer zur Schule gehen kann, hat später die Chance, einen guten Job finden und der Armut langfristig entkommen. „Da viele Familien auf das Einkommen
der Kinder angewiesen sind, helfen wir mit flexiblen Lernangeboten nachmittags und an den Wochenenden, Schule und Arbeit zu vereinen“, sagt unsere Projektmitarbeiterin Angelica Bautista.

Kinderrechte wahren: Wir machen uns für Kontrollen in Steinbrüchen stark. So wollen wir verhindern, dass Kinder zur Arbeit gezwungen und ausgebeutet werden. Zudem klären wir Eltern über die Bedeutung von Bildung auf.

Lernbedingungen verbessern: Kinder, die zuhause nicht genug zu essen bekommen, versorgen wir mit Schulmahlzeiten. Zudem unterstützen wir sie mit Lernmaterialien.

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Informationen rund um das Projekt

Projektbeginn

Dezember 2010

Projektregion

Quetzeltango, Guatemala

Fokus

Kinderarbeit, Bildung, Armutsbekämpfung

Die Situation im Land

Guatemala zählt zu den ärmsten Ländern in Lateinamerika. Rund die Hälfte der Kinder bis zu einem Alter von fünf Jahren ist chronisch unterernährt. Und noch etwas schmälert die Zukunftschancen der Mädchen und Jungen: Viele haben keinen Zugang zu Bildung. Zudem zerrüttet Gewalt das Land, auch Gewalt gegen Kinder ist allgegenwärtig.
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Abkündigung

Der Schweiß tropft Juan in die Augen, während der Zehnjährige in der Hitze Felsbrocken aus dem Steinbruch schleppt. Juan wirft das Felsmaterial durch ein Sieb, um das feine Gesteinsmehl von den Geröllstücken zu trennen. Gesicht und Hände sind weiß verfärbt. Nicht sichtbar ist, wie sich der krankmachende Steinstaub Tag für Tag auf Juans Lunge legt.

Kinderarbeit ist in Guatemala weit verbreitet. Tausende Jungen und Mädchen zwischen fünf und 14 Jahren müssen unter ausbeuterischen und gefährlichen Bedingungen schuften: in den zahllosen Kaffee- oder Zuckerrohrplantagen, in Bergwerken, Steinbrüchen, auf dem Bau. Schulpflicht existiert in Guatemala bloß auf dem Papier: nur etwas mehr als die Hälfte der Kinder schließen die Grundschule ab. Viele andere, wie Juan, werden gar nicht erst eingeschult. Ihre Eltern haben selbst nie eine Schule besucht, die Bedeutung von Bildung ist ihnen nicht bewusst und die finanzielle Not so groß, dass ihre Kinder arbeiten müssen, um die Familie durchzubringen.

In unserem Projekt kann Juan Hammer gegen Stift tauschen. Dort lernt er mit anderen Kindern nach der Arbeit Lesen, Schreiben und Rechnen. Kinder, die zu Hause nicht genug zu essen bekommen, versorgen wir mit Schulmahlzeiten. Zudem unterstützen wir sie mit Lernmaterialien. Außerdem machen wir uns für Kontrollen in Steinbrüchen stark. So wollen wir verhindern, dass Kinder zur Arbeit gezwungen und ausgebeutet werden. Zudem klären wir Eltern über die Bedeutung von Bildung auf. So haben Juan und seine Freunde die Chance auf eine bessere Zukunft!

Mit Ihrer Spende oder Kollekte setzen Sie sich für die Kinderarbeiter in Guatemala ein. Gemeinsam können wir Kinder wie Juan aus den Steinbrüchen holen! Herzlichen Dank!

Fürbitte

Gott,
heute bringen wir die Kinder vor dich,
die arbeiten müssen,
um ihre Familie zu unterstützen,
um nicht zu hungern.

In den Steinbrüchen im Norden von Guatemala
arbeiten Kinder schwer.
Sie schleppen schwere Felsbrocken,
bearbeiten sie mit dem Hammer,
Steinstaub legt sich auf ihre Lunge.

Guter Gott,
viele Kinder arbeiten in Guatemala,
in Steinbrüchen,
auf Kaffee- oder Zuckerrohrplantagen,
auf dem Bau.
Corona hat die Situation der arbeitenden Kinder
weiter verschlechtert.

Wir bitten dich,
sei du bei den Kindern,
stärke ihre Träume von einer guten Zukunft.
Sei du bei den Eltern und gib ihnen die Kraft,
nicht zu Verzweifeln.
Sei du bei den Verantwortlichen
in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft,
damit diese Kinderrechtsverletzungen ein Ende finden
und Kinder wieder zur Schule gehen können.
Sei du bei uns
und lass uns trotz unserer eigenen Sorgen,
dass Leid der Kinder sehen.

Amen.


Eindrücke aus unserem Projekt in Guatemala

Seriös und effizient

Website-Grafiken zum Kindernothilfe-Jahresbericht 2022 (Quelle: Kindernothilfe)
Website-Grafiken zum Kindernothilfe-Jahresbericht 2022 (Quelle: Kindernothilfe)
Alles, was wir tun, ist darauf ausgerichtet, dass Ihre Spende sicher und direkt bei den Kindern ankommt. Dass wir unsere Aufgabe sehr gut erfüllen, bestätigt uns das unabhängige DZI-Spendensiegel jährlich – seit 1992.
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Ich bin gerne für Sie da

Ihre Spende für Kinder in Guatemala

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