Kindernothilfe. Gemeinsam wirken.

Leben vom Müll

Viele arme indische Familien zieht es in die Stadt. Doch der Traum vom besseren Leben endet für die Kinder oft auf der Müllkippe. Täglich arbeiten sie im stinkenden Unrat, um zu überleben. Govandi heißt beispielsweise eine der größten Müllkippen in Mumbai. Mehr als 6.000 Tonnen Abfall landen hier täglich. Es ist eine Mischung aus Haushaltsmüll, Krankenhausabfällen, giftigem Bohrschlamm und Tierkadavern. Das Kinderschutzzentrum der Kindernothilfe in der Nähe der Govandi-Deponie bietet den Mädchen und Jungen eine neue Chance.

Die Stadt entpuppt sich als Hölle

Die Stadt lockt mit der Aussicht auf Arbeit, auf eine medizinische Versorgung und ein besseres Leben. Doch ohne Ausbildung haben die meisten kaum eine Chance. Es gibt keinen Platz für sie in der Welt der modernen Bürogebäude, Hotels und Restaurants. Was bleibt, ist ein Leben in einer notdürftigen Hütte am Rand der großen Mülldeponien. So ging es auch Ajalas Familie. Der Vater fand keine Arbeit in Mumbai und die zehnjährige Ajala erzählt, dass sie niemals den Tag vergessen werde, wo sie zum ersten Mal auf den Müllberg musste, um zu arbeiten. Ihr Traum von der Schule begraben unter Tonnen von Abfall.

Kindernothilfe – Lichtblick an einem dunklen Ort

Das Schutzzentrum der Kindernothilfe in der Nähe der Govandi-Deponie in Mumbai will Kindern wie Ajala Wege aus dem Elend eröffnen. Das Zentrum bietet ihnen eine Umgebung, in der sie sich geborgen fühlen und medizinische Hilfe bekommen. Ihre Wunden werden behandelt und chronische Krankheiten therapiert. Auch für die Familien gibt es einen kostenfreien medizinischen Dienst. Täglich versorgt das Kinderzentrum 325 Mädchen und Jungen mit vitaminreichen, nahrhaften Mahlzeiten und frischem Trinkwasser.

Kinderrechte dürfen keine Träume bleiben

Um dem Leben auf dem Müllberg zu entkommen, braucht es neben der Grundversorgung langfristig aber vor allem eines: Bildung. Mit zahlreichen Angeboten wie vorschulischer Förderung oder Brückenkursen ebnet die Kindernothilfe für viele den Weg in das staatliche Schulsystem. Kinder, die in die Schule gehen, haben am Nachmittag die Möglichkeit, im Zentrum Nachhilfeunterricht zu besuchen. Das setzt aber voraus, dass die Familien vom Einkommen der Eltern überleben können und die Kinder nicht länger gezwungen sind zu arbeiten. Deshalb unterstützen Sozialarbeiter der Kindernothilfe auch die Eltern und suchen gemeinsam nach Möglichkeiten, wie das Familieneinkommen verbessert werden kann. Dann kann sich für Kinder wie Ajala der Traum von der Schule und einem Arbeitsplatz erfüllen.

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Kollektenabkündigung

Nie wird die zehnjährige Ajala den Morgen vergessen, als ihre Eltern sie zum Müllsammeln schickten und sie ihren Traum im stinkenden Abfall begrub: Sie würde niemals zur Schule gehen. Denn auch hier in der Großstadt gab es keine Arbeit für den Vater. Überleben kann die Familie nur auf Govandi – einer der größten Müllkippen von Mumbai. Wie Ajala ergeht es immer mehr Kindern. Mit der Hoffnung auf ein besseres Leben ziehen viele Familien vom Land in die großen Städte. Doch die Realität in der Stadt ist oft erbarmungslos. Verlierer sind besonders die Kinder: Ihre Zukunft bleibt auf der Strecke. Sie leben weiterhin in schlimmster Armut, aber in noch größerer Gefahr: Das Risiko, obdachlos, ausgebeutet oder missbraucht zu werden, ist für sie in Städten extrem hoch. Die Zahl dieser Kinder steigt rasant. Sie brauchen dringend unsere Hilfe – wie die Kinder von der Müllkippe Govandi. Vom Müllsuchen haben sie Schnittwunden an Händen und Füßen und infizieren sich mit Krankheiten. Ohne Schulausbildung sind sie zu einem Leben an diesem schrecklichen Ort verdammt. Im Kinderzentrum der Kindernothilfe bekommen sie eine neue Chance: Sie erhalten Erste Hilfe und medizinische Grundversorgung. Es gibt gesunde Mahlzeiten und täglich Förderunterricht, damit sie bald eine staatliche Schule besuchen können. Selbsthilfegruppen und Alphabetisierungskurse helfen, das Einkommen der Eltern zu verbessern, so dass sie nicht mehr auf die Arbeit ihrer Kinder angewiesen sind.

Mit Ihrer Kollekte öffnen Sie den Kindern von der Govandi-Deponie in Mumbai die Tür zu einer besseren Zukunft. Eine Zukunft ohne giftige Dämpfe, ohne schädlichen Rauch, ohne verdreckte Wunden und Gestank. Eine Zukunft, in der die Kinder selbstbestimmt leben können. Vielen Dank.
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Fürbitte

Guter Gott,

wir bitten dich für die vielen wunderbaren Kinder
auf der ganzen Welt.
Jedes Mädchen und jeden Jungen
hast du nach deinem Bild geschaffen.
In ihnen begegnen wir dir, Gott.

Viele Kinder leben auf der Straße,
suchen im Müll nach Essbaren,
verdienen sich mit kleinen Arbeiten ein paar Münzen.
Dieses Leben hinterlässt Spuren,
in den Körpern und Seelen der Kinder.

Wir bitten dich,
stelle du ihnen einen lieben Menschen an die Seite.
Wenn wir unsere Ängste und unsere Liebe teilen,
auch unsere Armut und unser Glück,
dann folgen wir deinem Sohn
und erfahren die Tragfähigkeit seiner Liebe.

Amen.
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Infos rund um das Projekt

Beginn: 01.08.2011
Projektregion: Mülldeponie Govandi und Rafiq Nagar in Mumbai, Bundesstaat Maharashtra, Indien
Ziele: Stärkung der Müll sammelnden Kinder und ihrer Eltern, damit sie ein Leben in Würde führen können.
Maßnahmen: Drop-in-Zentrum in dem Kinder Essen, medizinische Versorgung und Bildung erhalten, Sozialarbeit mit Familien, Aufklärung über Gesundheit und Kinderrechte, Alphabetisierungskurse für Frauen

 

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Eindrücke aus unserem Projekt auf den Philippinen

Mehrere Jungen in Indien sitzen im Unterricht.  (Quelle: Samina Rahim)
Mehrere Mädchen in Indien lernen in einem Klassenraum. (Quelle: Samina Rahim)
Jungen spielen Volleyball auf einem Hof. (Quelle: Samina Rahim)
Mehrere Jungen in Indien sitzen an einem Tisch und essen. (Quelle: Samina Rahim)
Mehrere Jungen in Indien sitzen im Unterricht.  (Quelle: Samina Rahim)
Mehrere Mädchen in Indien lernen in einem Klassenraum. (Quelle: Samina Rahim)
Jungen spielen Volleyball auf einem Hof. (Quelle: Samina Rahim)
Mehrere Jungen in Indien sitzen an einem Tisch und essen. (Quelle: Samina Rahim)
Landkarte Indien (Quelle: Angela Richter)

Indien: enormer Reichtum - enorme Armut

In Indien klafft die Schere zwischen Arm und Reich weit auseinander. Beinahe ein Drittel der Bevölkerung muss jeden Tag mit weniger als einem US-Dollar auskommen. Vor allem Dalits, die „Unberührbaren“, und Adivasi, Nachfahren der indischen Ureinwohner, leben mittellos am Rande der Gesellschaft. Beinahe die Hälfte der bis Fünfjährigen ist unterernährt. Jedes Jahr sterben zwei Millionen Kinder an den Folgen der Unterernährung und an vermeidbaren Infektionskrankheiten.

Etwa 20 Millionen Straßenkinder leben in den Megacities wie Mumbay, Dehli, Kalkutta, Chennai oder Bangalore. Beunruhigend ist die Tatsache, dass der Anteil Sechs- bis Zehnjährigen unter den Straßenkindern wächst. Auch wenn beinahe jedes Kind eingeschult wird, erreichen nur etwa 62 Prozent die fünfte Klasse. Stattdessen ist Kinderarbeit landesweit verbreitet. Auch hier sind besonders Dalit- und Adivasi-Mädchen benachteiligt, nicht einmal die Hälfte der indischen Frauen kann lesen.
Zwei Hände, die sich gegenseitig halten. (Quelle: Jakob Studnar)

Was wir 2019 geschafft haben

✔ 350 Kinder aus Müllsammlerfamilien fanden in der Einrichtung Gyansaathi einen geschützten Raum

✔ 14 Jugendliche wurden bei ihrem College-Besuch gefördert

✔ 30 Jugendliche erhielten Unterstützung bei der Ausbildung

✔ 17 Mütter nahmen an Alphabetisierungskursen teil

✔ Das Kinderparlament gewinnt an Einfluss

Ich bin gerne für Sie da!

Porträt Petra Kalkowski (Quelle: Jakob Studnar)

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