Kindernothilfe. Gemeinsam wirken.

Nepal – Kinderarbeit und Kinderhandel

Die Republik Nepal liegt am südlichen Rand des Himalaya-Gebirges und grenzt im Norden an die Volksrepublik China und im Süden an Indien an. Das kleine Land erstreckt sich vom eisigen Mount Everest, dem höchsten Berg der Welt, im Norden bis zum wirtschaftlich schwachen Süden mit seinen dicht bevölkerten ländlichen Gebieten.
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Kinderarbeit in Nepal

Die Lage der Kinderrechte in Nepal ist äußerst prekär. Viele Kinder müssen arbeiten gehen, um ihre Familien finanziell zu unterstützen. Oft fehlt ihnen darum die Möglichkeit, eine Schule zu besuchen. Mädchen und Frauen sind in besonderem Maß betroffen, was auch gesellschaftlich bedingt ist: Mädchen gehen seltener zur Schule als Jungen und müssen stattdessen im Haushalt oder in der Landwirtschaft arbeiten. Insgesamt müssen 25% der Mädchen und 17% der Jungen in Nepal täglich arbeiten. Die Familien schicken eher ihre Söhne als ihre Töchter in die Schule. Viele Mädchen werden bereits im jungen Alter verheiratet, um die Familie finanziell abzusichern: Mehr als ein Drittel aller Mädchen in Nepal wird vor ihrer Volljährigkeit schwanger.
Dementsprechend hoch ist die Analphabeten-Quote unter Frauen (fast 50%). Auch wird mehr als ein Drittel der Mädchen vor ihrer Volljährigkeit schwanger. Eine weitere kriminelle Kinderrechtsverletzung in Nepal, die besonders Mädchen betrifft, ist der Kinderhandel. Verschleppten Kindern droht sowohl physische, psychische als auch sexualisierte Gewalt. Kinder aus armen Familien werden vor allem als billige Arbeitskräfte an die Industrie oder Bordelle verkauft.

Vor allem in den Ziegeleien im Süden des Landes schuften viele Kinder. Die Herstellung von Ziegeln ist harte, schweißtreibende Arbeit. Kleinere Kinder
werden oft dazu eingesetzt, die Ziegel aus Lehm zu formen und zum Trocknen in der Sonne aufzureihen. Ältere Kinder transportieren die Ziegel zu den Brennöfen und schichten sie dort auf. Die Arbeit hier ist gefährlich und beeinträchtigt die körperliche und häufig auch die seelische Gesundheit der Kinder stark.

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Der 12-Jährige Anil arbeitet in einer Ziegelei (Quelle: Kindernothilfe)
Der 12-Jährige Anil arbeitet in einer Ziegelei (Quelle: Martin Bondzio)
Der 12-Jährige Anil arbeitet in einer Ziegelei (Quelle: Kindernothilfe)
Der 12-Jährige Anil arbeitet in einer Ziegelei (Quelle: Martin Bondzio)
Eines dieser Kinder ist Anil: Auch er arbeitet täglich in der Ziegelei. Seit einem Unfall ist sein Vater arbeitsunfähig, und Anil ist mit seinen 12 Jahren der Alleinverdiener für seine ganze Familie.

Tara ist 14 Jahre alt und arbeitet auf den Zuckerrohrfeldern in Südnepal. In der Erntezeit macht sie sich jeden  Morgen mit ihrer Sichel auf den Weg, um das geerntete Zuckerrohr von Blättern zu befreien und zu Bündel zusammenzubinden. Es ist ihre Verantwortung, Arbeit zu finden und damit die Familie zu unterstützen, da das Einkommen der Eltern nicht ausreicht. Auch um ihre Geschwister kümmert sie sich - für Schule bleibt da keine Zeit.
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Die 14-Jährige Tara erntet und bearbeitet Zuckerrohrpflanzen mit einer Sichel (Quelle: Kindernothilfe)
Die 14-Jährige Tara arbeitet auf einer Zuckerrohrplantage (Quelle: Martin Bondzio)
Die 14-Jährige Tara erntet und bearbeitet Zuckerrohrpflanzen mit einer Sichel (Quelle: Kindernothilfe)
Die 14-Jährige Tara arbeitet auf einer Zuckerrohrplantage (Quelle: Martin Bondzio)

Das ist das Projekt der Kindernothilfe

Um Kinder wie Anil und Tara zu schützen und ihnen eine Zukunft zu ermöglichen, arbeitet die Kindernothilfe in Nepal mit lokalen Partnern zusammen: Chhori (nepalesisch für "Tochter") und RDC (Rural Development Centre) setzen sich für die Rechte von Kindern und Frauen in Nepals ländlichem Süden ein. In Kinder- und Jugendgruppen wird ein Bewusstsein für Kinderrechte geschafften und den Mädchen und Jungen ein sicherer Ort geboten, an welchem sie Unterstützung erhalten und ihre Geschichten miteinander teilen.  

In Zusammenarbeit mit Journalisten, einem Kinderrechts-Komitee und lokalen Arbeitgebern werden die Gemeinden außerdem für den Kinderschutz sensibilisiert.
Kinder wie Anil oder Tara, die von Kinderarbeit, Frühverheiratung, oder dem Risiko von Kinderarbeit und/oder Menschenhandel, betroffen sind, können sie wieder in die formale Schulbildung eingegliedert werden und einen Abschluss machen.

Auch die Eltern erhalten Unterstützung: Durch den Aufbau von Selbsthilfegruppen erfahren Frauen, wie sie ihr Einkommen aufstocken und damit die Lebenssituation ihrer Familie verbessern können.

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In einem Klassenraum erhalten arbeitende Kinder Schulbildung (Quelle: Kindernothilfe)
Kinder auf der Schulbank in einem Klassenraum (Quelle: Martin Bondzio)
In einem Klassenraum erhalten arbeitende Kinder Schulbildung (Quelle: Kindernothilfe)
Kinder auf der Schulbank in einem Klassenraum (Quelle: Martin Bondzio)

Action!Kidz am Welttag gegen Kinderarbeit

Die Action!Kidz-Kampagne der Kindernothilfe möchte die Arbeit unserer Partner praktisch unterstützen und lädt Kinder und Jugendliche in ganz Deutschland ein, sich für Kinder wie Anil und Tara einzusetzen. Der Erfolg der zahlreichen Action!Kidz-Aktionen in den vergangenen Jahren hat gezeigt, dass unser Engagement zählt und wir einen Unterschied in der Welt machen, wenn wir die Welt eines einzigen Kindes verbessern.

Am 12. Juni ist Welttag gegen Kinderarbeit. Ein Tag, an dem Kinder wie Anil und Tara gehört werden müssen. Wir können ihre Stimme hier bei uns hörbar machen und die Wahrung der Kinderrechte von Mädchen und Jungen weltweit einfordern.
Wir wünschen uns zusammen mit unseren Partnern, so viele Kinder in Nepal wie möglich mit den Kinderclubs zu erreichen und die Verwirklichung der Kinderrechte nicht an gesellschaftlichen Konventionen und dem Kreislauf der Armut scheitern zu lassen. 

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Mit einem Engagement für die Action!Kidz- Kampagne können Kinder und Jugendliche einfach aber effektiv einen Beitrag zur Bekämpfung von ausbeuterischer Kinderarbeit leisten. Erfahren Sie mehr, wie Schulklassen, Gemeinden und Gruppen teilnehmen können.
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Die Projektländer unserer Action!Kidz Kampagne verteilen sich auf drei Kontinente.
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Kinder und Jugendliche bekommen mit der Action!Kidz-Kampagne die Möglichkeit, die Ursachen und Hintergründe von Kinderarbeit besser zu verstehen – und können sich selbst dagegen einsetzen. Lernen Sie unser Projekt besser kennen!
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