Kindernothilfe. Gemeinsam wirken.

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Second-Hand-Mode | Idee für nachhaltigen Konsum!

Wusstest du, dass für die Entstehung eines T-Shirts mindestens 6 verschiedene Arbeitsschritte benötigt werden? Textile Lieferketten sind lang und komplex und führen dazu, dass sehr viele Menschen bei der Produktion eines einzelnen Kleidungsstückes mitarbeiten. Weltweit arbeiten 75 Millionen Menschen in der Textilindustrie. Die Produktion von Kleiderstücken zielt oft auf den günstigsten Preis ab - das hat zu Folge, dass schon am Anfang der Lieferkette die Ausbeutung von Arbeitskräften beginnt und auch viele Kinder in der Textilbranchen arbeiten.

Rund 160 Millionen Kinder weltweit müssen häufig aufgrund von Armut arbeiten gehen und können sich nicht so gut gegen die unfaire Behandlung wehren wie Erwachsene. Kinder müssen dann zum Familieneinkommen beitragen, wenn die erwachsenen Familienmitglieder nicht genug Geld verdienen und der Staat über eine schlechte Infrastruktur verfügt, um die Familie und das Kind ausreichen zu unterstützen.

Die Gründe und Motivationen für Kinderarbeit wird von vielen Faktoren beeinflusst: Häufig arbeiten Mädchen und Jungen, um Eltern oder Familienmitglieder in schwierigen Zeiten zu helfen oder um mit dem Geld, was sie verdienen, ihre Grundbedürfnisse zu decken. Ein anderer Grund ist, dass Familien ihre Kinder eher zum Arbeiten als zur Schule schicken, wenn das Bildungssystem mangelhaft und teuer ist oder Schulen schwer erreichbar sind.  Seit in Indien und Thailand die Schulpflicht eingeführt wurde, ist die Kinderarbeit in diesen Ländern stark zurückgegangen.

Arbeit kann Kinder körperlich und seelisch beeinträchtigen. In der Textilbranche sind oft besonders die Auswirkungen vom Umgang mit Pestiziden und Spinnereinadeln gefährlich, die zu Atemwegserkrankungen, Haltungsschäden und Verletzungen an Händen und Körpern führen können. Die Kindernothilfe setzt sich dafür ein, dass Kinder über ihre Rechte aufgeklärt werden, fordert die Schaffung alternativer Einkommensquellen für Kinder und Erwachsene, den Zugang zu rechtlichem Beistand, die Ermöglichung von Schule und Ausbildung, die Unterstützung von Selbstorganisationen arbeitender Kinder sowie die Bildung von Selbsthilfegruppen und deren Vernetzung. Die Durchsetzung des Rechts auf Partizipation nach Artikel 12 der UN- Kinderrechtskonvention ist einer der Schwerpunkte der Advocacy- Arbeit der Kindernothilfe.

Zusammen mit der Organisation „Terre des Hommes International Federation (TDHIF)“ hat die Kindernothilfe die Kampagne „Dialogue Works – Anchoring working children's participation in societal and political processes“ initiiert. Das Ziel des Projekts ist es, institutionalisierten Raum für arbeitende Kinder zu schaffen, um ihnen die Möglichkeiten zu geben, sich mit ihren individuellen Erfahrungen in lokalen und globalen politischen Debatten miteinzubringen und ihre persönlichen Perspektiven und Empfehlungen an Repräsentierende weiterzugeben.

Was kannst du tun? Indem du weniger oder keine neuen Klamotten von Marken kaufst, die Kinderarbeit in ihren Lieferketten zulassen, hörst du auch auf, diese Ausbeutung zu finanzieren.

Statt einem Neu-Kauf gibt es viele Alternativen:

  • Durchsuche doch mal Second Hand Läden oder suche auf Apps wie Vinted und Ebay nach gebrauchten Alternativen. Die Klamotten, die du dort findest, sind oft einzigartig. Für die Suche braucht man zwar manchmal ein wenig Geduld, aber dafür findet man dann ganz besondere Stücke.
  • Statt mit Freund:innen den nächsten Shoppingtrip zu planen, organsiert doch das nächste Mal eine Kleidertauschparty. Jeder bringt Klamotten mit, die er selber nicht mehr trägt, und dann wird getauscht!
  • Klamotten leihen ist auch eine super Idee, wenn es zum Beispiel darum geht, ein Kleidungsstück zu finden, das du nur für einen bestimmten Anlass brauchst und danach vielleicht nie wieder anziehst.
  • Falls du doch etwas neu kaufen möchtest, kannst du bei deinen Klamotten auf das FairTrade-Symbol achten. Fairtrade achtet auf Arbeits- und Gesundheitsschutz, Stärkung der Rechte von Arbeiter:innen, existenzsichernde Löhne und Verbesserung von Effizienz und Prodktivität ...
  • Die beste Alternative für die Umwelt ist immer noch: einfach mal nichts kaufen! Denk noch mal 3 oder 4 Nächte drüber nach: Brauchst die neue Jacke wirklich?

40 Jahre Secondhandladen der Ev. Kirchengemeinde in Wiehl

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