Myanmar: Die Lage nach dem Erdbeben
Ende März 2025 hat Myanmar das verheerendste Erdbeben seit Jahrzehnten erlebt. Bei dem Beben mit einer Stärke von 7,7 haben Tausende Familien ihr Zuhause verloren. Auch die Infrastruktur war in vielen Regionen komplett zusammengebrochen. Und mitten in den Aufräumarbeiten hat dann im April ein zweites Beben mit einer Stärke von 5,6 das Land erschüttert. Wie schon beim Erdbeben am 28. März lag das Epizentrum nahe der Stadt Mandalay.
Nach UN-Angaben wurden durch das Erdbeben etwa 3.800 Menschen getötet, und es gab Tausende Verletzte, darunter viele Kinder. Auch in Thailand gab es Opfer. In Bangkok stürzte ein Hochhaus ein und begrub 92 Menschen unter den Trümmern.
Noch immer ist die betroffene Region in Myanmar weit von Normalität entfernt. Kinder in Myanmar sind in dieser Situation besonders gefährdet: Viele brauchen weiterhin medizinische Versorgung und psychologische Betreuung. Nach Angaben von Unicef sind 2,7 Millionen Kinder besonders stark von den Auswirkungen des Erdbebens betroffen. Schon vor dem Erdbeben waren nach Schätzungen der UN-Organisation mehr als 6,5 Millionen Kinder in Myanmar auf humanitäre Hilfe angewiesen.
Viele internationale und lokale Rettungsteams haben nach dem Erdbeben lebensrettende Hilfe geleistet. Die Kindernothilfe hat zusammen mit der Partnerorganisation World Concern Myanmar an betroffene Familien in der Region um Mandalay zunächst Nahrungsmittelpakete mit Reis, Erbsen, Öl, Salz, Dosenfisch, Instantnudeln, Trinkwasser sowie Zeltplanen verteilt.

Die WHO hat für Myanmar nach dem Erdbeben zunächst die Stufe 3, die höchste Notfallstufe, ausgerufen. Die befürchteten größeren Krankheitsausbrüche sind zwar weitgehend ausgeblieben, aber die Lage ist weiterhin kritisch, denn noch immer leben viele Familien in Notunterkünften und Zeltlagern. Zwischenzeitlich hat überdies anhaltender Regen in der Region die provisorischen Unterkünfte zerstört. Auch noch zwei Monate nach dem Erdbeben war daher laut WHO der Bedarf an humanitärer Hilfe groß. Viele Kinder brauchen darüber hinaus auch weiterhin psychosoziale Unterstützung.
Die Kindernothilfe macht auch hier Angebote. Sie stellt für die betroffenen Familien nicht nur den Zugang zu medizinischer Versorgung sicher. Zusammen mit der Partnerorganisation hat sie für Kinder und Jugendliche in den Notunterkünften spezielle Schutzräume geschaffen. Dort bekommen Mädchen und Jungen im Alter von drei bis 16 Jahren Zugang zu psychosozialer Betreuung, sie finden ein wenig Ablenkung und lernen, über die Verluste der vergangenen Wochen sprechen. Ein wichtiger Schritt, um die Erlebnisse zu verarbeiten.
Als NGO arbeitet die Kindernothilfe nicht mit der Regierung zusammen, sondern direkt mit den lokalen Partnern, um so sicherzustellen, dass die Hilfe auch ankommt.
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