Myanmar: Die aktuelle Lage nach dem Erdbeben
Ende März hat Myanmar das verheerendste Erdbeben seit Jahrzehnten erlebt. Bei dem Beben mit einer Stärke von 7,7 haben Tausende Familien ihr Zuhause verloren. Auch die Infrastruktur ist in vielen Regionen komplett zusammengebrochen: Die Stromversorgung ist unterbrochen und Dörfer von der Stromversorgung abgeschnitten, weil keine Brücke oder Straße mehr zu ihnen führt.
Am 13. April, hat dann noch ein zweites Beben mit einer Stärke von 5,6 das Land erschüttert. Wie schon beim Erdbeben am 28. März lag das Epizentrum nahe der Stadt Mandalay.
Nach UN-Angaben wurden durch das Erdbeben mehr als 3.700 Menschen getötet, und es gab mindestens 5.000 Verletzte, darunter viele Kinder. Auch in Thailand gab es Opfer. In Bangkok stürzte ein Hochhaus ein, dabei wurden mindestens 22 Menschen getötet, und es gibt noch viele Vermisste.
Kinder in Myanmar sind in dieser Situation besonders gefährdet: Viele brauchen medizinische Versorgung und psychologische Betreuung. Nach Angaben von Unicef sind 2,7 Millionen Kinder besonders stark von den Auswirkungen des Erdbebens betroffen. Schon vor dem Erdbeben waren nach Schätzungen der UN-Organisation mehr als 6,5 Millionen Kinder in Myanmar auf humanitäre Hilfe angewiesen.
Viele internationale und lokale Rettungsteams sind vor Ort, um jetzt lebensrettende Hilfe zu leisten. Die Kindernothilfe hat zusammen mit der Partnerorganisation World Concern Myanmar inzwischen die dringend benötigten Nothilfe-Maßnahmen verstärkt. Betroffene Familien in der Region um Mandalay erhalten Nahrungsmittelpakete mit Reis, Erbsen, Öl, Salz, Dosenfisch, Instantnudeln sowie Zeltplanen.

Die WHO hat für Myanmar die Stufe 3, die höchste Notfallstufe, ausgerufen. Ziel sei es vor allem, Krankheitsausbrüche zu vermeiden oder einzudämmen. Doch das Risiko ist hoch, denn die Strom- und Wasserversorgung ist vielerorts unterbrochen. Außerdem sind die Notunterkünfte überfüllt, und zwischenzeitlich hat anhaltender Regen die provisorischen Zeltlager zerstört. Dadurch ist auch die Versorgung der Menschen erschwert, und Krankheiten können sich leichter ausbreiten.
Die Kindernothilfe versorgt die betroffenen Familien daher mit Trinkwasser und stellt den Zugang zu medizinischer Versorgung sicher. Zusammen mit der Partnerorganisation schafft sie in besonders für Kinder und Jugendliche in den Notunterkünften spezielle Schutzräume. Dort haben Mädchen und Jungen im Alter von drei bis 16 Jahren auch Zugang zu psychosozialer Betreuung. Sie finden hier ein wenig Ablenkung und lernen, über die Verluste der vergangenen Wochen sprechen. Ein wichtiger Schritt, um die Erlebnisse zu verarbeiten.
Als NGO arbeitet die Kindernothilfe nicht mit der Regierung zusammen, sondern direkt mit den lokalen Partnern, um so sicherzustellen, dass die Hilfe auch ankommt.
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