Kindernothilfe. Gemeinsam wirken.

15.02.2018
Mehr anzeigen

Internationale Jugendkonferenz für „Lebenswerte Städte“

Sie kamen aus Kolumbien, aus Südafrika, aus Wien oder einfach nur um die Ecke aus Duisburg. Drei Tage lang nahmen über 40 Jugendliche aus aller Welt an einer internationalen Jugendkonferenz teil, um sich über „Lebenswerte Städte“ auszutauschen.

 

Wie engagieren sich Jugendgruppen in einem Township? Was kann man mit Projektarbeit gegen Gewalt in Städten Lateinamerikas erreichen? Und wie lebt es sich in Duisburg-Marxloh? Mit viel Spaß lernten die Teilnehmer:innen der Jugendkonferenz Handlungsmöglichkeiten kennen: vom Antigewalttraining bis zu Schlamm-Graffitis.

Blumen gegen den Beton
Am letzten Tag der Jugendkonferenz, beim gemeinsamen Gottesdienst mit der Ortsgemeinde, überraschten sie die anwesenden Kirchgänger mit kleinen Säckchen. Damit, erklärten sie den verdutzten Gemeindegliedern in Rheinhausen, könnten sie auch den Lebensraum in ihrer Stadt verschönern. In den Beuteln waren kleine „Samenbomben“, die die Jugendlichen am Vortag gerollt hatten. Die Kugeln, eine Mischung aus Erde, Dünger und Samen, lassen sich gefahrlos auf Grünstreifen, Verkehrsinseln oder öffentliche Brachflächen werfen. Und bringen, was nach Ödnis und Tristesse aussieht, zum Blühen.

Mehr anzeigen
Jugendliche beim Rollen von Kugeln (Quelle: Kindernothilfe)
Gemeinschaftsarbeit für mehr Grün in den Städten (Quelle: Kindernothilfe)
Jugendliche beim Rollen von Kugeln (Quelle: Kindernothilfe)
Gemeinschaftsarbeit für mehr Grün in den Städten (Quelle: Kindernothilfe)

Mit Samenkugeln die Welt verbessern

Der Begriff Bombe für die Samenkugel ist mir zu militant. Aber ich gebe zu: Ich habe Freude an dem fröhlichen Widerstand der Pflanzen-Guerilleros, die sich auf dieser Jugendkonferenz zusammengefunden haben. Weil sie sich nicht zufrieden geben mit grauen Flächen und schrumpfenden öffentlichen Räumen. Weil sie nicht in ein Lamento einstimmen, man könne ja eh nichts machen, um diese Welt zu verbessern.

Mir imponieren Menschen, die gegen die Widrigkeiten ihrer Lebensumstände kämpfen. Und diejenigen, die sie mit Anteilnahme und Solidarität dabei unterstützen, auch. Sie alle setzen sich ein für mehr Gerechtigkeit, dafür, dass vielfältiges Leben wachsen und blühen kann. Die Welt Gottes auch an ihren tristen Flecken schöner und freundlicher gestalten, das ist unsere Aufgabe.
 
Mehr anzeigen
Die Gebrauchsanweisung der Samenbomben neben einer Hand voll Erde (Quelle: Kindernothilfe)
Werfen – warten – freuen: die Gebrauchsanleitung der Samenbomben ist Programm. (Quelle: Kindernothilfe)
Die Gebrauchsanweisung der Samenbomben neben einer Hand voll Erde (Quelle: Kindernothilfe)
Werfen – warten – freuen: die Gebrauchsanleitung der Samenbomben ist Programm. (Quelle: Kindernothilfe)

Über die Autorin

Porträtfoto von Katrin Weidemann (Quelle: Kindernothilfe / Studio Hirsch)
Katrin Weidemann
ist seit 2014 Vorstandsvorsitzende der Kindernothilfe. Mit ihren Blog-Beiträgen gibt sie persönliche Einblicke in ihre Arbeit.

Das könnte Sie auch interessieren

Demo vor dem Berliner Hauptbahnhof (Quelle: Kindernothilfe)

Moria brennt!

Es wäre machbar: viele Menschen stehen parat, sind bereit, sich zu engagieren und zu zeigen, wie aktiv und stark Zivilgesellschaft sein kann. Keine 24 Stunden, nachdem mitten in Europa auf der griechischen Insel Lesbos das völlig überfüllte Flüchtlingslager Moria verbrannte, ist die Solidarität groß.

Es wäre machbar: viele Menschen stehen parat, sind bereit, sich zu engagieren und zu zeigen, wie aktiv und stark Zivilgesellschaft sein kann. Keine 24 Stunden, nachdem mitten in Europa auf der griechischen Insel Lesbos das völlig überfüllte Flüchtlingslager Moria verbrannte, ist die Solidarität groß.

Mehr erfahren
Plakat zur internationalen Woche gegen Rassismus (Quelle: Kindernothilfe)

Mit Menschenwürde – gegen Rassismus

„BETTELN BANDE KLAUKINDER“ steht in fetten roten Lettern auf dem Plakat. Drei Worte nur. Aber sie lassen bei allen, die das lesen, beinah automatisch einen Film im Kopf ablaufen.

„BETTELN BANDE KLAUKINDER“ steht in fetten roten Lettern auf dem Plakat. Drei Worte nur. Aber sie lassen bei allen, die das lesen, beinah automatisch einen Film im Kopf ablaufen.

Mehr erfahren
Ein Mann betet auf dem Boden (Quelle: Kindernothilfe)

EU: Menschenrechte für Geflüchtete achten!

Am 2. Dezember hat die Seebrücke Duisburg die Ausstellung „Menschenrechte an den Außengrenzen der EU – Anspruch und Wirklichkeit“ eröffnet. Warum? Weil Menschenrechte hier in Europa täglich mit Füßen getreten werden.

Am 2. Dezember hat die Seebrücke Duisburg die Ausstellung „Menschenrechte an den Außengrenzen der EU – Anspruch und Wirklichkeit“ eröffnet. Warum? Weil Menschenrechte hier in Europa täglich mit Füßen getreten werden.

Mehr erfahren