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Ein Abschied, der weiterwirkt

Der Tod von Pfarrer Werner Zupp bewegte viele Menschen tief. Anlässlich der Trauerfeier bat seine Familie darum, auf Blumengeschenke zu verzichten. Stattdessen sammelte sie Spenden für die Kindernothilfe, der sie seit Jahrzehnten eng verbunden ist.

An diesem kalten Tag im Januar füllte sich die Marktkirche in Neuwied bis auf den letzten Platz. Selbst draußen standen Menschen und lauschten der Trauerfeier. Werner Zupp starb mit 68 Jahren an einer Hirnblutung. Seine Familie verlor einen geliebten, vertrauten Menschen. Seine Gemeinde und die Stadt einen hochengagierten Pfarrer, der sich weit über seinen Beruf hinaus für andere einsetzte.

Fast 35 Jahre lang prägte Werner Zupp die Marktkirche - als Seelsorger, Brückenbauer und Ideengeber. Er schuf Räume für Begegnung, Kultur und Gemeinschaft und initiierte Projekte wie das Kirchencafé "Auszeit", das zu einem Ort für Kunst, Musik und Literatur wurde. Besonders widmete er sich der gottesdienstlichen Arbeit und der Erwachsenenbildung. Neben seinem Pfarramt schrieb er zu diesen Themen auch Bücher.

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 Werner und Kirsten Zupp
Pfarrer Werner Zupp mit seiner Frau Kirsten Zupp. (Quelle: privat)
 Werner und Kirsten Zupp
Pfarrer Werner Zupp mit seiner Frau Kirsten Zupp. (Quelle: privat)

Für den Abschied wünschte sich die Familie Sargschmuck. Auf weitere Kränze und Blumen bat sie die Gäste zu verzichten. "Nach der Feier wären sie nutzlos gewesen", sagte seine Frau Kirsten Zupp. "Wir wussten aber, dass viele ihre Anteilnahme zeigen wollten. Deshalb entschieden wir uns für eine Trauer-spende für die Kindernothilfe."
Die Resonanz war überwältigend. Allein die Kollekte erbrachte über 3.300 Euro, plus zahlreiche Einzelspenden. Insgesamt kam die unglaubliche Summe von fast 13.000 Euro zusammen.

Schon während seines Vikariats in Wuppertal hatte Werner Zupp die Organisation kennengelernt. Damals unterstützte seine Gemeinde ein Patenkind - wozu auch er und seine Frau sich im Jahr 1985 entschieden. Über Jahrzehnte förderten sie verschiedene Patenschaften und Projekte der Kindernothilfe. Auch zu seiner Verabschiedung in den Ruhestand sammelte Werner Zupp im Rahmen eines Festgottesdienstes Spenden.

Schon während seines Vikariats in Wuppertal hatte Werner Zupp die Organisation kennengelernt. Damals unterstützte seine Gemeinde ein Patenkind - wozu auch er und seine Frau sich im Jahr 1985 entschieden. Über Jahrzehnte förderten sie verschiedene Patenschaften und Projekte der Kindernothilfe. Auch zu seiner Verabschiedung in den Ruhestand sammelte Werner Zupp im Rahmen eines Festgottesdienstes Spenden.

"Die Organisation der Trauerspende war unkompliziert", lobte Kirsten Zupp den Ablauf. "Ich hatte keinen zusätzlichen Aufwand." Wer sich wie die Zupps für eine Trauerspende entscheidet, kann einfach in der Traueranzeige auf den Spendenwunsch hinweisen. Wichtig ist nur die Nennung eines Kennworts, das die Trauergäste bei der Überweisung angeben. Wenige Wochen nach der Trauerfeier teilt die Kindernothilfe mit, welcher Betrag zusammengekommen ist - und stellt eine Liste der Spenderinnen und Spender bereit. Diese erhalten eine Spendenquittung und einen Dankesbrief: Jede Spende wirkt, jede noch so kleine Summe zählt.

 


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Werner und Kirsten Zupp
Pfarrer Werner Zupp mit seiner Frau Kirsten Zupp. (Quelle: privat)
Werner und Kirsten Zupp
Pfarrer Werner Zupp mit seiner Frau Kirsten Zupp. (Quelle: privat)
"Die Arbeit der Kindernothilfe liegt uns am Herzen, weil sie transparent ist", begründete Kirsten Zupp ihre Entscheidung. "Und uns war immer wichtig, dass es nicht nur um schnelle Hilfe geht, sondern um Projekte, die Bildung fördern. Nur so können Kinder ihre Zukunft selbst gestalten."

Für Kirsten Zupp und ihren Mann zählte immer: Langfristige und konkrete Hilfe wiegt mehr als flüchtige Gesten. "Das macht mehr Sinn als Blumen, die bald verwelken." So wirkte dieser Abschied über den Tag hinaus - in den Leben von Kindern, die dank der Spenden zur Schule gehen, gesund aufwachsen und sich eine selbstbestimmte Existenz aufbauen können.
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