Ein Leben voller Entbehrungen
Armut ist Alltag in den Dörfern in der Provinz 2 in Nepal. Die Familien leben in einfachen Hütten aus Lehm und Wellblech. Wenn es regnet verwandelt sich der Boden in eine einzige Matschfläche. Das Wasser kann ungehindert in die Hütten eindringen. Viele Bewohner arbeiten als Tagelöhner und verdienen dabei nur einen Hungerlohn. Landwirtschaft spielt eine große Rolle, jedoch reichen die Erträge, wenn überhaupt, nur für den Eigenbedarf. Die Grundschulen der Dörfer sind in extrem schlechtem Zustand und die Lehrkräfte sind schlecht ausgebildet. Viele Jungen und Mädchen schuften in Ziegeleien oder arbeiten in Hotels und Restaurants, um ihre Familien zu unterstützen. Auch Fälle von Schuldknechtschaft sind nicht ungewöhnlich. Die Kinder müssen die Schulden ihrer Eltern bei den Landbesitzern abarbeiten.
Frauen sind nichts wert
Frauen haben es in der Projektregion besonders schwer. Entscheidungen trifft der Mann, Frauen haben kaum die Möglichkeit, ihre Meinung einzubringen. Viele Mädchen werden zwangsverheiratet und erleben in ihrer Ehe verbale und körperliche Gewalt. Darüber hinaus werden in den Familien die Söhne besser behandelt als die Töchter. Die Jungen bekommen mehr und bessere Nahrung, was dazu führt, dass die meisten Mädchen mangelernährt sind. Während die Jungen spielen und zur Schule gehen dürfen, müssen die Mädchen im Haushalt arbeiten. Als Analphabetinnen bleiben die Frauen ihr Leben lang abhängig von Männern. Verstärkt werden all diese Probleme noch durch das Kastensystem. In den Dörfern leben Dalits. Als Unberührbare haben sie kaum eine Chance, ihr Leben eigenständig zu verbessern.
So hilft das Projekt in fünf Dörfern
Gemeinsam mit unserem nepalesischen Partner Aasaman Nepal gehen wir all diese Probleme in einem Projekt zur Gemeinwesenentwicklung in fünf Dörfern der Region an.
Das oberste Ziel: Den Lebensstandard der Frauen, ihrer Kinder und somit ihrer gesamten Familien verbessern. Frauen auf sozialer und wirtschaftlicher Ebene stärken und die Rechte der Kinder auf Bildung und Gesundheit und den Schutz vor Ausbeutung und Frühverheiratung umsetzen.
Hilfe zur Selbsthilfe: Frauen gründen Selbsthilfegruppen. In den Gruppen sparen sie gemeinsam Geld und setzen Geschäftsideen um. Mit dem Einkommen können sie ihre Kinder versorgen. Darüber hinaus nehmen die Frauen an Alphabetisierungskursen teil. Damit werden sie unabhängiger von den Männern und können sich um die Belange der Familie kümmern.
Kinder stärken: Mädchen und Jungen schließen sich in Kinderclubs zusammen. In diesen Clubs setzen sie sich für die Kinderrechte ein, etwa für Bildung, Schutz vor Gewalt und Gesundheit.
Katastrophenvorsorge: Die Mütter lernen auch den Umgang mit Katastrophen (z. B. einer Flut) und wie sie ihre Familien darauf vorbereiten können. Sie lernen auch, wie sie sich vor Infektionskrankheiten schützen können.