Medienpreis der Kindernothilfe
"Preis der Kinderjury" und "Story on Stage"-Preis
Das Kuratorium, bestehend aus NDR-Fernseh-Chefredakteur Andreas Cichowicz, Journalist Hans Leyendecker, Kindernothilfe-Vorstandsvorsitzende Katrin Weidemann sowie Natalia Wörner, Schauspielerin und Botschafterin der Kindernothilfe, hat sich bei einer Jurysitzung für einen Gewinnerbeitrag des "Story on Stage"-Preises entschieden. Auch die Kinderjury hat sich getroffen und drei journalistische Beiträge für den "Preis der Kinderjury" nominiert. Die Bekanntgabe des Gewinnerbeitrags der Kinderjury findet im Oktober in Berlin im Rahmen der Veranstaltung "Ein Abend, fünf Geschichten" unter der Schirmherrschaft von Elke Büdenbender statt.
Die Gewinner vom "Story on Stage"-Preis
Platz 1: Nicole Rosenbach „Die Story im Ersten: Warum Kinder keine Tyrannen sind“ (ARD/WDR 09.08.2021)
Der Kinderpsychiater Michael Winterhoff ist gern gesehener Gast in Talkshows und hält europaweit Vorträge. Mit seinem Buch „Warum unsere Kinder Tyrannen werden“ (2008) löste er eine heftige Erziehungsdebatte aus. Er ist deutschlandweit auch für Einrichtungen der Jugendhilfe tätig. Seine Bewertungen zum frühkindlichen Narzissmus und zur Eltern-Kind-Symbiose sind unter Fachleuten jedoch nicht unumstritten. Die Dokumentation geht der Frage nach, was sein Ansatz für Eltern und Patienten bedeutet.
Den TV-Beitrag können Sie hier anschauen.
Platz 2: Silvia Plahl „Kinderschutz - Signale der Gewalt erkennen“ (SWR 2 Wissen / Feature und Podcast 19.11.2021)
2020 wurden rund 5.000 Kinder körperlich misshandelt, 152 starben durch grausame Gewalt der Erziehungsberechtigten. Und die seit Langem hoher Dunkelziffer dürfte im Corona-Lockdown noch gestiegen sein. Zu oft werden blaue Flecken und Knochenbrüche, Verbrennungen und Stichwunden nicht als Signale der Gewalt erkannt, von all jenen, die in Kitas, Schulen, Arztpraxen und Jugendämtern mit Kindern zu tun haben. Der Beitrag zeigt, wie Fachkräfte und die ganze Gesellschaft sensibilisiert werden müssen.
Den Podcast können Sie hier anhören.
Platz 3: Fabian Franke „Die Jungen ohne Kindheit“ (taz.am wochenende 14./15. August 2021)
Die Reportage begleitet Jungen und ihre Väter bei der Ernte von Paranusskernen im bolivianischen Regenwald. Die Paranusskerne landen in Deutschland, werden hier als gesundes "Superfood" verkauft. In Bolivien hingegen macht die Ernte krank, sie ist gefährlich, die Schulbildung bleibt auf der Strecke. "Kinderarbeit", sagen die einen. "Notwendig, um zu überleben", sagen die Familien selbst. Der Beitrag thematisiert diese unterschiedlichen Perspektiven.
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Platzierungen vom "Preis der Kinderjury"
Platz 1: Sherif Rizkallah "logo! extra – Kinder auf der Flucht – Wer kümmert sich um ihre Rechte?" (logo! 20.11.2021)
"logo!"-Reporter Sherif reist nach Griechenland, um sich ein Bild zu machen, wie es um die Rechte von Kindern steht, die vor dem Krieg in ihrer Heimat nach Europa geflüchtet
sind. Viele der geflüchteten Kinder können nicht zur Schule gehen, haben kein richtiges Dach über dem Kopf und keine gute medizinische Versorgung. Sherif fragt einen EU-Politiker vor Ort, wie es sein kann, dass eine Wertegemeinschaft wie die EU so etwas zulässt.
Den Filmbeitrag können Sie hier sehen.
Platz 2: Dr. Jana Magdanz „Ich bin Liv - Leben als Transkind“ (KiRaKa, 28.02.2021)
Oft werden Menschen nach dem allerersten Eindruck beurteilt – und liegen damit oft sehr falsch. Es gibt nämlich Jungen, die in einem Mädchenkörper zur Welt kommen, und Mädchen, die in einem Jungenkörper leben. Liv war sieben Jahre alt, als sie gemerkt hat, dass etwas in ihrem Leben nicht stimmt. Zum Glück hatte sie auf ihrem Weg Unterstützung von ihrer Familie, von Ärzten und Psychologen, denn das Leben als Transkind ist eine große Herausforderung.
Den Hörfunkbeitrag können Sie hier anhören.
Platz 3: Martin Theis und Sascha Montag "Zwischen zwei Welten" (Dein SPIEGEL, September 2021)
Der Urwald von Kamerun wird von Jahr zu Jahr kleiner, da die Bäume in großen Mengen gefällt und nach Europa verkauft werden. Ein großes Problem für die Menschen, deren Heimat der Dschungel ist. Die zehnjährige Wouija lebt in Kamerun und gehört zu den Baka, den Ureinwohnern der Gegend. Für ein paar Wochen im Jahr ziehen die Menschen aus ihrem Dorf in den Urwald, um wie ihre Vorfahren zu leben.
Den Printbeitrag können Sie hier lesen.