"Story on Stage"-Preis und "Preis der Kinderjury": Das sind die Gewinnerbeiträge
Das Kuratorium, bestehend aus NDR-Fernseh-Chefredakteur Andreas Chichowicz, Journalist Hans Leyendecker, Kindernothilfe-Vorstandsvorsitzende Katrin Weidemann, sowie Natalia Wörner, Schauspielerin und Botschafterin der Kindernothilfe, hat sich bei einer Jurysitzung für einen Gewinnerbeitrag des "Story on Stage"-Preises entschieden. Ebenso tagte die Kinderjury und nominierte vier verschiedene journalistische Beiträge für den "Preis der Kinderjury". Die Bekanntgabe des Gewinnerbeitrags der Kinderjury fand am 5. November in Berlin unter der Schirmherrschaft von Elke Büdenbender statt.
"Story on Stage"-Preis
Gewinnerin: Nele Dehnenkamp mit "Seepferdchen"
Regisseurin Nele Dehnenkamp hat mit ihrem Dokumentationsfilm „Seepferdchen“ den „Story on Stage Preis“ gewonnen. Die Dokumentation wurde 2020 beim internationalen Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm erstmals veröffentlicht. Die Online-Publikation erzählt die Geschichte der jungen Jesidin Hanan, die mit ihrer Familie in einem kleinen Schlauchboot das Mittelmeer überqueren musste. Damals konnte sie nicht schwimmen und ertrank beinahe. Um ihre Angst vor dem Wasser zu bezwingen, lernte Hanan schwimmen und unterrichtet nun andere Kinder als Schwimmlehrerin. Dehnenkamp berichtete im November bei der Veranstaltung „Ein Abend, fünf Geschichten“ in Berlin auf der Bühne über ihren Film, die Recherche sowie Umsetzung und Resonanzen berichten.
Preis der Kinderjury: So hat die Kinderjury entschieden
Acht Kinder von drei Berliner Schulen haben sich bei einer Jurysitzung unter medienpädagogischer Anleitung für vier nominierte Beiträge entschieden, in denen die Themen Kinderrechte und Kinderrechtsverletzungen aufgegriffen werden. Das sind die Gewinner.
Platz 1: Giorgos Christides und Steffen Lüdke: "Gestrandet am Rande Europas" (Dein SPIEGEL, März 2020)
Doha ist zwölf Jahre alt und musste mit ihrer Familie aus dem Irak auf die griechische Insel Samos flüchten. Dort lebt sie mit vielen anderen Menschen in einem Camp. Es wurde für etwa 650 Flüchtlinge gebaut, doch mittlerweile leben schon mehr als 7.500 Menschen dort. Die Familie möchte gerne in Deutschland leben, aber das schwierig. Die griechischen Behörden brauchen lange, um jeden einzelnen Fall zu prüfen.
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Platz 2: Niko Fischer: "Das Gefühl der Geborgenheit – eine Radiogeschichte über das Leben im Kinderheim" (KiRaKa, März 2020)
Manche Kinder wohnen nicht zu Hause, sondern in einem Kinderheim. Warum das so ist und wie es sich anfühlt, da zu leben, erforscht Niko Fischer in seiner Radiogeschichte. Die Kinder in einem Kölner Kinderheim erleben dort eine Art "Familie auf Zeit". Die Eltern "ersetzen" wollen die Betreuer aber auf keinen Fall. Sie möchten es aber schaffen, dass die Kinder ein Gefühl spüren, das man Geborgenheit nennt.
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Platz 3: Alexandra Klaußner: "Schluss damit! Große Titelgeschichte über Gewalt" (Dein SPIEGEL, September 2020)
In den Nachrichten wird immer wieder über Gewalt gegen Kinder berichtet. Die Coronapandemie hat das verschlimmert. Der Tatort: das eigene Zuhause. Was können Kinder dagegen tun? An wen können sie sich wenden, wenn ihnen körperliche oder verbale Gewalt widerfährt? Oder wenn sie beobachten, dass anderen Kindern etwas zustößt? Darüber klärt die Autorin in ihrem Beitrag auf und macht klar: Niemand ist allein.
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Platz 4: Anne Rose Heck: "'Wenn die Haut dunkel ist'" – eine Radiogeschichte über Rassismus" (KiRaKa, März 2020)
Alle Kinder sind gleich. So steht es in der Kinderrechtskonvention. Kein Kind darf also schlechter behandelt werden, weil es eine andere Hautfarbe hat. Im Beitrag fragt die Autorin, wie es Kindern geht, deren Hautfarbe nicht weiß ist. Sie zeigt auf, wie schwarze Kinder im Alltag, zum Beispiel in der Schule, benachteiligt werden. Sie erklären, was Rassismus ist, woher er kommt und welche Schritte dagegen unternommen werden können.
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