Starkes Zeichen setzen gegen Gewalt an Mädchen und Frauen
Mit dem „Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen“ am 25. November starten die Orange Days, an denen Menschen in vielen Ländern der Welt ein Zeichen gegen Gewalt an Mädchen und Frauen setzen. Bis zum 10. Dezember, dem internationalen Menschenrechtstag, laufen viele Aktionen der UN-Kampagne „Orange the World“. Auch die Kindernothilfe beteiligt sich daran.
Die Welt ist orange. 16 Tage lang. Orange ist eine kräftige Farbe, sie symbolisiert Wärme, aber wirkt auch alarmierend. Das soll sie auch. Auch wenn der „Internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen“ bereits 1981 ins Leben gerufen wurde, sind aktuelle Zahlen zu geschlechtsspezifischer Gewalt nach wie vor alarmierend und erschütternd. Zum Teil steigen sie auch weiter an.
- 650 Millionen der heute lebenden Frauen wurden als Minderjährige zwangsverheiratet. 10 Millionen Mädchen sind aktuell akut gefährdet, früh verheiratet zu werden (World Vision)
- Jedes achte Mädchen hat bereits vor ihrem 18. Lebensjahr – weltweit 370 Millionen Mädchen und minderjährige Frauen – eine Vergewaltigung oder sexuellen Übergriff erfahren (UNICEF 2024)
- Genitalverstümmelung nimmt wieder zu: Pro Tag erleben etwa 8000 Mädchen und Frauen diese Verletzung ihres Körpers. Weltweit gibt es rund 200 Millionen weibliche Betroffene, deren Genitalien verstümmelt wurden (Stiftung Weltbevölkerung)
- 85 000 Frauen und Mädchen wurden 2023 aus geschlechtsspezifischen Motiven getötet, die meisten von ihren Partnern, Ex-Partnern oder Angehörigen. Im Durchschnitt sind das jeden Tag etwa 140 Femizide in den eigenen Familien. (UN Women)
Geschlechtsspezifische Gewalt gegen Mädchen ist eine schwere Kinder- und Menschenrechtsverletzung. Auch die Kindernothilfe nutzt die Orange Days, um auf das Problem aufmerksam zu machen und Lösungen voranzubringen. So verfasste sie gemeinsam mit ihren Projektpartnern vor zwei Jahren ein Positionspapier, in dem klare Handlungsempfehlungen an nationale Regierungen und die internationale Gemeinschaft gestellt wurden. Gemeinsam mit ihren Partnern forderte sie unter anderem:
- Gewalt gegen Mädchen als fundamentale Verletzung ihrer Rechte anzuerkennen.
- stärkere Gesetze zum Schutz von Kindern sowie nationale Datensysteme, um Fortschritte überprüfen zu können.
- Investitionen in angemessene Unterstützungsmechanismen (z.B. in Schutzinstitutionen) und in funktionierende und zugängliche Bildungs- und Rechtssysteme, die die Ermittlungs- und Aufdeckungsquote erhöhen würde.
„Die Beendigung geschlechtsspezifischer Gewalt kann nicht warten. Das geht jeden etwas an“, betont die UN-Sonderbeauftragte des Generalsekretärs für Gewalt gegen Kinder, Dr. Najat Maalla M'jid im aktuellen Video der Kindernothilfe zu den Orange Days 2024. Hier kommen auch junge Menschen aus Brasilien, Südafrika und Deutschland zum Thema geschlechtsspezifische Gewalt zu Wort.
Mehr Stimmen zu den Orange Days und zum Thema Gewalt gegen Mädchen und Frauen gibt es in diesem Video.