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Banza mit seiner Oma Ritha in ihrem Zelt im Flüchtlingscamp Musenyi in Burundi. Auf der Flucht aus der Demokratischen Republik Kongo verlor der Vierjährige beide Eltern. (Quelle: Jakob Studnar)

Vier Jahre alt, Flüchtling: Banza hat überlebt, aber die Eltern verloren

 

Er fragt so oft nach der Mama, sagt die Oma. Banzas Mutter und Vater starben auf der Flucht aus dem Kongo nach Burundi. WAZ-Leser können helfen.

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Text: Ute Schwarzwald Bilder: Jakob Studnar

Rutana. "Wir wussten, dass die Überfahrt über den Rusizi gefährlich werden würde", sagt Ritha. "Aber bleiben konnten wir in Luvungi auch nicht. Dort wären wir ganz sicher getötet worden." Im Flüchtlingscamp Musenyi in Burundi, einem der kleinsten Länder Afrikas, treffen wir die 45-jährige Bäuerin aus dem Osten der Demokratischen Republik Kongo. Sie und ihren Enkel Banza. Auch für ihn bitten Kindernothilfe und WAZ in der diesjährigen Weihnachtsspendenaktion um Unterstützung.

Banza, ein Junge mit großen, traurigen Augen, ist erst vier. Zu klein, um zu verstehen, warum seine Familie vor dem Krieg in seiner Heimat fliehen musste. Dass die Schüsse immer lauter klangen - daran erinnert er sich indes gut. Die Männer im Dorf, erzählt seine Oma, hätten eines Tages im Frühjahr ein behelfsmäßiger Boot gebaut. "Nichts durften wir mitnehmen, nichts, nur das, was wir am Leib trugen." Mit dem Boot ging es dann in der Nacht über den Rusizi, den Grenzfluss zwischen Kongo und Burundi.

 

Zuflucht gefunden, 200 Kilometer entfernt von daheim

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Musenyi Camp: Burundi, eines der ärmsten Länder der Welt, nimmt unter anderem hier Flüchtlinge aus dem Kongo auf. (Quelle: Jakob Studnar)
Musenyi Camp: Burundi, eines der ärmsten Länder der Welt, nimmt unter anderem hier Flüchtlinge aus dem Kongo auf. (Quelle: Jakob Studnar)
Musenyi Camp: Burundi, eines der ärmsten Länder der Welt, nimmt unter anderem hier Flüchtlinge aus dem Kongo auf. (Quelle: Jakob Studnar)
Musenyi Camp: Burundi, eines der ärmsten Länder der Welt, nimmt unter anderem hier Flüchtlinge aus dem Kongo auf. (Quelle: Jakob Studnar)

Erst, als sie wieder an Land war, hätte sie bemerkt, dass Banzas Eltern fehlten, sagt Ritha. Vater wie Mutter seien auf der Überfahrt ertrunken. Sie kümmere sich gerne um ihren Enkel, sagt Ritha, mit dem Kind, meint sie, sei ihr ja ein Stück des eigenen Sohnes geblieben. Doch der Kleine frage oft nach seiner Mama, er vermisse seine Eltern so sehr.
Banza ist eines der wenigen Kinder aus dem Flüchtlingslager, die zur (Vor-)Schule gehen können. Eine Schule, die HCB, der KNH-Partner vor Ort, gebaut hat und betreibt. Auch dort besuchen wir den Jungen - und dort erleben wir ein ganz anderes Kind. Eines, das beim Spielen mit den Freunden lacht, das mit den anderen zusammen singt und tanzt, dessen Finger sofort in die Höhe schnellt, wenn der Lehrer eine Frage stellt. Er mag die Schule, erzählt Banza, "vor allem das Singen". Schon daheim, in Luvungi, habe er in der Schule gern gesungen.

"Und wenn Banza fleißig lernt, dann wird er eine Ausbildung machen können und einen guten Job finden. Dann wird er wieder glücklich sein. Und ich auch", sagt Ritha. Doch Ende des Jahres muss die Schule, die Banza besucht, vermutlich schließen. Die Mittel fehlen. Die monatliche Aufwandsentschädigung für einen Betreuer beziffert die KNH mit 50 Euro, ein Set von Instrumenten und Kostümen für eine Musik- oder Tanzveranstaltung mit 27 Euro.

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Über die Autorin

WAZ-Redakteurin Ute Schwarzwald (Quelle: privat)
Ute Schwarzwald
ist seit 1987 Journalistin bei der WAZ heute Redakteurin im Ressort Rhein-Ruhr, vor allem zuständig für Gesundheits- und Medizin-Themen.

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