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Krieg in Myanmar: Pyae Pyae ist ein Filmstar auf der Flucht

Text: Thomas Mader, WAZ Bilder: Lars Heidrich

In ihrer Heimat Myanmar ist Pyae Pyae ein Star. Aber das hat sie uns selbst nicht gleich verraten. Wir haben Pyae Pyae in Bangkok getroffen, der Hauptstadt von Thailand. Dort hat sie auf einer Konferenz für geflüchtete Kinder gesprochen. Sie musste selbst vor drei Jahren vor der Militärdikatur in Myanmar fliehen. Heute ist Pyae Pyae fünfzehn und lebt in der Fremde.

„Als es losging, war ich zwölf Jahre alt“, erzählt sie. „Das Militär ließ unsere Regierungschefin verhaften. Ich habe mit einem Schild dagegen protestiert. Das hat gereicht. Sie wollten mich verhaften. Meine Eltern haben zum Glück davon erfahren. Meine Mutter und ich sind nach Thailand geflüchtet. Mein Vater ist geblieben, um gegen die Diktatur zu kämpfen.

„Und du willst Künstlerin werden“, fragen wir, mein Fotokollege Lars und ich. – „Ja, davon träume ich.“ – „Was denn für eine Künstlerin?“ – „Mein Vorbild ist Millie Bobby Brown.“

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WAZ-Weihnachtsaktion 2024 Thailand/Myanmar
Pyae Pyae und Autor Thomas Mader schauen zusammen das Video der Preisverleihung. (Quelle: Lars Heidrich)
WAZ-Weihnachtsaktion 2024 Thailand/Myanmar
Pyae Pyae und Autor Thomas Mader schauen zusammen das Video der Preisverleihung. (Quelle: Lars Heidrich)

Lars schaut fragend. „Mensch, das ist die Schauspielerin aus ,Stranger Things‘“, sag ich. „Hast du denn schon mal geschauspielert? ... In der Schule vielleicht?“ – „Ich habe in Filmen mitgespielt“, sagt Pyae Pyae. Da kommen ihr die Tränen. Aber sie fängt sich schnell: „Ich weiß nicht, wie ich mein Leben weiterleben soll.“

 Pyae Pyae hat in dem Horrorfilm „The Only Mom“ ein schwieriges autistisches Kind gespielt, das „brav“ wird, als ein Geist hineinfährt – und ihre Filmmutter mag die Tochter so viel lieber. Dafür hat Pyae Pyae 2010 den „Asian Academy Creative Award“ für die beste Nebenrolle bekommen. Das ist wie ein Oscar für Asien und Australien. Pyae Pyae war die jüngste Schauspielerin, die das je geschafft hat.

Nun sitzt sie in Thailand und sorgt sich um ihren Vater. Pyae Pyae musste auf eine andere günstigere Schule wechseln, weil ihre Mutter als Wäscherin nur 250 Euro im Monat verdient. Nun hat das Mädchen eine Augeninfektion und die Behandlung ist auch zu teuer. Aber Pyae Pyae kann schon wieder lachen, als sie das Video von der Preisverleihung zeigt, wo sie als zehnjährige vor Rührung weint. Vielleicht, sagt sie, gibt es auch bald wieder ein Filmprojekt.

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Die Geflüchteten aus Myanmar haben in Thailand zwei Schulen aufgebaut für Kriegskinder. Hier, im Grenzort Mae Sot, hat auch Pyae Pyae einen sicheren Ort gefunden, wo sie einige Monate lernen konnte. Dann ist sie mit ihrer Mutter nach Bangkok gezogen. 

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