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Schülerinnen und Schüler aus Bolivien und Deutschland stehen in einer Reihe zusammen auf einem Schulhof in Bolivien und unterhalten sich (Foto: privat)
Ein Besuch, der in Erinnerung bleibt
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Deutsche Schule reist nach Bolivien

Text: Jürgen Schübelin Bilder: privat

Patenbesuche in Kindernothilfe-Projekte in Asien, Afrika und Lateinamerika sind gar nicht so selten. Dass sich aber eine neunköpfige Schülergruppe eines niedersächsischen Gymnasiums auf den Weg macht, um das Engagement eines bolivianischen Kindernothilfe-Partners mit arbeitenden Kindern und Jugendlichen kennenzulernen, das gab es noch nie. Und das nach Potosí - mit 4000 Meter ü.d.M. höchstgelegensten Großstädte der Welt.

Das Programm des zweiwöchigen Austausches mit ihrer Partnerschule im südbolivianischen Tarija war dicht getaktet. Trotzdem war es den neun Schülerinnen und Schülern aus der neunten, zehnten und elften Klasse des Immanuel-Kant-Gymnasiums in Lachendorf und ihren beiden Lehrerinnen ein Herzensanliegen, auch den Kindernothilfe-Partner PASOCAP in Potosí in Bolivien kennenzulernen. Eingefädelt hatte dieser Besuch der Kindernothilfe-Arbeitskreis Lachendorf. „Wir waren total beeindruckt, wie wir von den Kindern und Jugendlichen in dem Projekt in Potosí empfangen wurden, wie riesig sie sich über unser Kommen freuten und wie intensiv sie sich auf die Begegnung mit uns vorbereitet hatten“, berichtet Amelie Gebbert (16).

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Ein Junge aus Bolivien druckt mit einer Maschine Muster auf Stoffmaterialien (Foto: privat)
Ein Schüler aus Bolivien druckt Muster und Motive auf Stoff (Quelle: privat)
Ein Junge aus Bolivien druckt mit einer Maschine Muster auf Stoffmaterialien (Foto: privat)
Ein Schüler aus Bolivien druckt Muster und Motive auf Stoff (Quelle: privat)

Dass Potosí mit seinen unzähligen, unter prekärsten Bedingungen betriebenen Bergwerksstollen im Cerro Rico eines der Epizentren für Kinderarbeit in Bolivien ist, wussten die Jugendlichen bereits aus der Vorbereitung auf ihre Reise. „Aber wir konnten uns nicht vorstellen“, gibt Lenn Reinke (16) zu, „was für tolle Initiativen die Mädchen und Jungs entwickeln, um Geld zu verdienen, ihre Familien zu unterstützen und so nicht in oder an den Minen arbeiten zu müssen.“ Besonders angetan waren die Gäste von der Handy- und Elektro-Kleingeräte-Reparatur-Initiative des Projekts: „Das ist ein ganz anderes Wertschätzen dessen, was man hat“, sagt Lenn, „und ein sehr verantwortungsvoller Umgang mit Mobiltelefonen und all den anderen Dingen, die wir täglich nutzen.“

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Zwei Mädchen aus Bolivien zeigen zwei Schülerinnen des Lachendorfer Gymnasiums Handy- und Elektro-Kleingeräte-Reparatur-Initiative des Kindernothilfe-Projekts (Foto: privat)
Zwei Mädchen aus Bolivien zeigen zwei Schülerinnen aus Deutschland, wie sie Handys oder andere Elektrogeräte reparieren können (Quelle: privat)
Zwei Mädchen aus Bolivien zeigen zwei Schülerinnen des Lachendorfer Gymnasiums Handy- und Elektro-Kleingeräte-Reparatur-Initiative des Kindernothilfe-Projekts (Foto: privat)
Zwei Mädchen aus Bolivien zeigen zwei Schülerinnen aus Deutschland, wie sie Handys oder andere Elektrogeräte reparieren können (Quelle: privat)

Der Jüngste aus der Gruppe, Leif Sulzer (15), fügt hinzu: „Sehr bemerkenswert fanden wir aber auch die von den Kindern selbst gewählte gleichaltrige Kinderrechte-Kommission, ihr Kummerkasten-Projekt und die Art und Weise, wie die Kinder und Jugendlichen vorgehen, um Probleme untereinander zu lösen und sich gegenseitig, etwa bei Gewalterfahrungen, zu unterstützen: „Davon“, ist Leif überzeugt, „können wir uns echt ein Stück abschneiden!“

Aber auch für die besuchten Kinder und Jugendlichen aus dem PASOCAP-Zentrum in Potosí war die Begegnung eine tolle Erfahrung: „Wir haben sehr schöne und motivierende Rückmeldungen aus dem Projekt erhalten“, berichtet Benedicto Rojas, der das Kindernothilfe-Büro in Cochabamba leitet. „Alle hätten sich gewünscht, dass die Gruppe noch sehr viel länger hätte dableiben können.“ Dass die kulinarischen Geschmäcker bei den Besuchern aus Lachendorf und ihren bolivianischen Gastgebern etwas unterschiedlich sind: Geschenkt! „Das“, meint Rojas lachend, „bekommen wir beim nächsten Mal auch noch hin.“

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