Kindernothilfe. Gemeinsam wirken.

29.03.2018
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Erinnern an den Tod – und was danach kommt!

Schmetterling in der Natur (Quelle: Kindernothilfe)
(Quelle: Kindernothilfe)
Schmetterling in der Natur (Quelle: Kindernothilfe)
(Quelle: Kindernothilfe)

Nicht vorhersehbar, wie der Tod, so kommt die Nachricht „zufällig“ aufs Handy, allerdings ganz sicher fünfmal pro Tag. Die App „WeCroak“ („Wir kratzen ab“) sendet die Botschaft „Vergiss nicht, du musst sterben“ auf das eigene Mobiltelefon. Die digitale Erinnerung an die eigene Endlichkeit geht zurück auf ein Sprichwort aus Bhutan.

 

Dem Himalaya-Staat liegt das Glücksempfinden seiner Bevölkerung besonders am Herzen. Bekanntermaßen hat der König ein eigenes Glücksministerium installiert. Sich fünfmal am Tag auf seine Sterblichkeit zu besinnen, gehört – so das Sprichwort in Bhutan – zu einem glücklichen Menschen.

„Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden“ bittet auch der biblische Psalm 90. Er ruft auf, bewusst die eigene Endlichkeit zu bedenken, um weise zu leben. Das Wissen um die Grenzen meiner Lebenszeit beeinflusst meine Lebensführung. Beeinflusst, wie ich meine Tage verbringe, womit ich meine Lebenszeit fülle.

Ostern heißt: Wir werden sterben … und leben!

Ist es sinnvoll, meine Zeit mit Facebook zu verbringen, obwohl meine Lebenszeit begrenzt ist? Ist es sinnvoll sich zu streiten? In 100 Jahren sind wir alle sowieso zu Staub zerfallen. Jede Erinnerung an den Tod stellt das, was ich gerade tue, in Frage. Soweit ist das Erinnern an den Tod schon ganz gut. Wir sollen unsere Tage nutzen, Zeit nicht unnütz vertrödeln. Es ist gut, mit Nachdruck an einer Welt mitzuarbeiten, die lebenswert ist für Kinder und Erwachsene, hier in Europa und auf der ganzen Welt.

Allerdings geht der christliche Glaube entscheidende Schritte weiter. Gott ermöglicht ein Leben über den Tod hinaus. Dieses Osterwissen macht uns gelassener, nimmt uns den Druck, ja keine Zeit zu verlieren. Wir dürfen auch einen völlig sinnlosen Spaziergang machen. Wir dürfen uns umarmen. Wir dürfen uns neugierig für etwas interessieren, was uns vielleicht gar nicht weiterbringt. Wir dürfen Fehler machen. Fehler sind nicht immer verlorene Zeit, sondern möglicherweise wichtig für die eigene Entwicklung.

Für mich darf die App nicht mit dem Gedenken an den Tod aufhören. Fünfmal am Tag soll sie mich erinnern: „Wir werden sterben und … wir werden leben, Gott sei‘s gedankt.“ In der Erwartung, was Gott noch Wunderschönes für uns bereithält.

Ich wünsche allen ein hoffnungsfrohes, friedliches Osterfest!

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Über die Autorin

Porträtfoto von Katrin Weidemann (Quelle: Kindernothilfe / Studio Hirsch)
Katrin Weidemann
ist seit 2014 Vorstandsvorsitzende der Kindernothilfe. Mit ihren Blog-Beiträgen gibt sie persönliche Einblicke in ihre Arbeit.

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