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Ein Junge rennt durch das Flüchtlingscamp in Musenyi (Quelle: Jakob Studnar)
WAZ-Weihnachtsaktion 2025
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Der „Club“ im Camp: Höhepunkt im Leben junger Flüchtlinge 

Text: Ute Schwarzwald Bilder: Jakob Studnar

Rutana. Rund 100 junge Flüchtlinge, neun bis 20 Jahre alt, sind an diesem Nachmittag in den "Club" des Musenyi Camps gekommen: ein Treffen nur für sie. Ein Angebot, das Help Channel Burundi (HCB), eine der Partnerorganisationen der Kindernothilfe vor Ort, an drei Nachmittagen pro Woche organisiert. Ein Angebot, das kein Jugendlicher hier ablehnt.

Junge Männer und Frauen aus dem Kongo, selbst Geflüchtete, betreuen im Lager insgesamt zehn solcher Treffen, die sie offiziell "Kinderrechte-Clubs" nennen. HCB hat sie für diese Aufgabe ausgebildet und mit dem nötigen Material ausgestattet.

Der "Club" selbst, nun, er ist ein großer, staubiger Platz hinter der provisorischen Schule für die Kleineren. Heute wird hier zunächst gemeinsam gesungen, von "Amani" (Frieden): ein kongolesisches Lied, in dem sich eine Zeile fortlaufend wiederholt: "Warum gibt es Krieg?". Anschließend erzählt ein junges Mädchen den anderen, was es schon über Kinderrechte weiß. Dann wird gespielt, gerannt, getobt. In zwei Gruppen treten die Teilnehmer gegeneinander an. Im Anschluss fragen die Betreuer manchmal einzelne Kinder vorsichtig, wie ihnen das gefallen hat: beim Fußball zu gewinnen oder auch zu verlieren? Über Gefühle zu reden, fällt Kriegsflüchtlingen schwer. Hier sollen sie ermuntert werden, es zu tun. Damit sie nicht zerbrechen an dem, was an Furchtbarem auf ihrer Seele lastet.

Geschätzt die Hälfte der knapp 22.000 Bewohner im Musenyi Camp in Burundi sind Jugendliche. Sie sind dankbar dafür, dass sie den Krieg hinter sich lassen konnten. Und sie sind voller Hoffnung - aber ohne Aufgabe, Tagesstruktur, Perspektive. Schulen oder Ausbildungsangebote für die Älteren gibt es im Lager nicht. "Aus Langeweile vagabundieren diese Jugendlichen herum, manche werden gewalttätig oder ungewollt schwanger. Manche nehmen Drogen", berichtet Evelyne Kwizera, kommunale Bildungs- und Kinderschutzbeauftragte im Camp, das unter UN-Aufsicht steht.

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 Jugendclub des Musenyi Camps: Kinder und Jugendliche stehen im Kreis um den Mitarbeiter des Kindernothilfe-Partners
An den weißen T-Shirts erkennt man die von HCB geschulten „Volunteers“, die die Clubs ehrenamtlich betreuen: junge Männer und Frauen aus den Reihen der Geflüchteten (Quelle: Jakob Studnar)
 Jugendclub des Musenyi Camps: Kinder und Jugendliche stehen im Kreis um den Mitarbeiter des Kindernothilfe-Partners
An den weißen T-Shirts erkennt man die von HCB geschulten „Volunteers“, die die Clubs ehrenamtlich betreuen: junge Männer und Frauen aus den Reihen der Geflüchteten (Quelle: Jakob Studnar)
30.000 Euro stellte die Kindernothilfe mit Sitz in Duisburg aus ihrem Notfallfundus bereit, als HCB im August dieses Jahres seine Arbeit im Musenyi Camp aufnahm. Das Geld floss in eine Schule für die Kleinsten, in den Bau provisorischer Sanitäranlagen - und in eben diese Clubs. Viel Geld, aber doch nur ein Tropfen auf heißem Stein. Es brauche mehr Clubs, mehr Schulklassen, mehr Toiletten, Lehrer, Hefte, Stifte, Bücher, Stühle, Spielzeug - und dazu endlich ein Ausbildungsangebot für die Älteren, sagt Jean Berchmans Nduwayo, der Chef von Help Channel Burundi.

Darum bitten wir in der diesjährigen Weihnachtsaktion von WAZ und Kindernothilfe um Spenden für die Kinder in Burundi, nicht nur für die, die dort geboren sind. Auch für die, die aus dem Kongo dorthin geflüchtet sind. Kasango, Bahati und Kiala setzen auf Sie, liebe Leser und Leserinnen.
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Über die Autorin

WAZ-Redakteurin Ute Schwarzwald (Quelle: privat)
Ute Schwarzwald
ist seit 1987 Journalistin bei der WAZ heute Redakteurin im Ressort Rhein-Ruhr, vor allem zuständig für Gesundheits- und Medizin-Themen.

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