Kindernothilfe. Gemeinsam wirken.

Ihre Hilfe lebt weiter: Ein Testament für die Kindernothilfe

Viele Menschen entscheiden sich, die Kindernothilfe in ihrem Testament zu bedenken. Dies ist ein Zeichen tiefen Vertrauens und großer Solidarität. Es ist ein wertvoller Beitrag, der über das eigene Leben hinaus wirkt – für Kinder in Not in Projekten der Kindernothilfe. Manchmal erfahren wir durch Angehörige oder Wegbegleiter mehr über diese beeindruckenden Persönlichkeiten und was sie bewegt hat. Manchmal erzählen sie selbst. Jede Geschichte ist einzigartig – und wir möchten einige davon mit Ihnen teilen. Sie zeigen, wie eine Testamentsspende das Leben benachteiligter Kinder nachhaltig verändern kann.
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Mit dem Erbe Kindern weltweit helfen

Schon seit Jahren ist Elisabeth Sprenger aktive Spenderin bei der Kindernothilfe. Mit der Einsetzung der Kindernothilfe als Erbin möchte sie auch über ihren Tod hinaus Kindern in Not eine Perspektive geben und ihnen den Weg zu einer Schulbildung eröffnen.

Frau Sprenger, was hat Sie dazu bewogen, die Kindernothilfe zu unterstützen?
Schon vor langer Zeit haben mein verstorbener Mann und ich uns dazu entschlossen, weltweit Kinder zu unterstützen, die auf Hilfe angewiesen sind. Aufmerksam wurden wir auf Ihre Organisation durch eine Veranstaltung der Kindernothilfe in Unna. Dort sprach ein ehemaliges Patenkind der Kindernothilfe aus Indien, das später in seinem Geburtsort Bürgermeister wurde. Das hat uns sehr beeindruckt.

Ihnen liegt das Thema Bildung sehr am Herzen?
Mein Mann hat als Lehrer an einer Gesamtschule gearbeitet, deshalb war dieses Thema für uns beide sehr wichtig. Er hat dann diesen jungen Bürgermeister zu einem Vortrag in seine Schule eingeladen. Dieser Vortrag hat viel bewirkt. Und da wir keine eigenen Kinder haben, war ab diesem Zeitpunkt klar, dass wir möglichst vielen Kindern eine Schulbildung oder eine Ausbildung ermöglichen wollten.

Und dann haben Sie eine Patenschaft bei der Kindernothilfe übernommen?
Ja, wir hatten viele Jahre Patenkinder bei der Kindernothilfe, weil wir uns sagten, bei einer Patenschaft wissen wir, wie unser Geld verwendet wird. Wir wissen, wie unser Patenkind heißt und wie es ihm geht. Wir haben unseren Patenkindern regelmäßig geschrieben, und die Kinder haben uns geschrieben. Diesen Briefkontakt fanden wir immer sehr schön. So konnten wir den Lebensweg der Kinder genau verfolgen.

Frau Sprenger, Sie haben sich entschieden, die Kindernothilfe in Ihrem Testament zu bedenken. Sie sprechen ganz offen über Ihre Entscheidung. Was ist Ihnen dabei wichtig?
Ich muss sagen, ich habe mich nie gescheut, mich mit diesen Fragen zu befassen. Mein Mann und ich haben schon sehr früh unser Testament aufgesetzt, zusammen mit einer Patientenverfügung. In diesen Fragen waren wir uns immer einig: Uns war wichtig, dass unsere Dinge geregelt sind – damit die, die nach uns kommen, möglichst wenig Arbeit damit haben. Bei der Kindernothilfe habe ich mich immer wohl gefühlt, sehr wohl. Es ist beruhigend zu wissen, dass ich bei der Kindernothilfe einen festen Ansprechpartner habe. Ich kann jederzeit anrufen, man kennt mich und kann mir weiterhelfen. Das ist ein gutes Gefühl.

Welchen Wunsch verbinden Sie mit der Testamentsspende?
Ich wünsche mir, dass mit dem Geld weiterhin Wichtiges getan wird. Eine genaue Einsatzstelle habe ich dabei nicht im Kopf. Die Kindernothilfe weiß am besten, wo Hilfe benötigt wird, wenn mein Testament zum Tragen kommt.

Das ist natürlich ein sehr großer Vertrauensbeweis, den Sie uns damit entgegenbringen.
Ja, ich habe sehr großes Vertrauen in die Kindernothilfe und ihre Arbeit dahinter. Das Geld ist dort an der richtigen Stelle, da kann ich mir sicher sein. Mich beruhigt es, wenn ich weiß, dass ich mein Erbe an die Kindernothilfe übergeben kann und dass damit Kindern weltweit geholfen wird.

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Elisabeth Sprenger
Elisabeth Sprenger

Ein letztes Geschenk: Wie Volker Gebert die Welt von Kindern in Not verändert

Was bleibt von mir, wenn ich sterbe? Eine Antwort darauf findet Volker Gebert erst kurz vor seinem Tod: Durch seinen Nachlass hilft er nun ärmsten Mädchen und Jungen in Projekten der Kindernothilfe, gesund, sicher und mit der Chance auf eine bessere Zukunft aufzuwachsen.

Es erinnert an "Eine Weihnachtsgeschichte" von Charles Dickens - nur spielt diese Geschichte nicht in London, sondern in Berlin: "Ich habe Volker Gebert als etwas mürrischen Einzelgänger kennengelernt", erzählt sein Nachbar Oliver Geiger. Zehn Jahre ist das her, beide engagierten sich für eine Stolpersteininitiative in Berlin Moabit. Der 79-jährige Gebert beschäftigte sich jahrelang mit dem Dritten Reich, sein Schwiegervater war während der NS-Zeit im KZ. "Volker Gebert war emotional engagiert, er hatte eine klare Position und - was die Sache anging - aufrichtiges Interesse", erinnert sich Geiger. Doch mit seiner Art eckte Gebert auch an. "Menschen mögen mich nicht", so habe er sich selbst eingeschätzt.

Nachdem Volker Geberts langjährige Partnerin im Frühling 2023 plötzlich stirbt, lebt er zurückgezogen, ja isoliert. Angehörige, die sich um ihn kümmern, hat er nicht. "Der Tod seiner Frau hat ihn total überfordert", glaubt Geiger, "er hat sich selbst gesundheitlich vernachlässigt." Oliver Geiger macht sich Sorgen, er lädt den Nachbarn zum Essen ein. Einmal. Zweimal. Immer wieder. "Er hatte Lust auf Kontakt. Auf dieser Ebene haben wir uns angenähert." Geiger merkt, dass mehr hinter der eigenbrötlerischen Fassade seines Nachbarn steckt. "Volker Gebert war alles andere als gleichgültig. Trotz aller Muffeligkeit habe ich ihn im Laufe der Zeit als guten Typen abgespeichert."

Und dann kommt der 79-Jährige plötzlich ins Krankenhaus. Er hat Lungenkrebs. In der Nacht vor seiner ersten OP macht er eine wüste Skizze, wie er mit seinem Nachlass umgehen will. Wilde Gedanken, auf Schmierzetteln zusammengekritzelt - "die große Abrechnung", nennt es Oliver Geiger. "Er wollte seinem ganzen Leben gerecht werden. Das hat ihn viel Kraft und Zeit gekostet - in einer Zeit, in der man weder Kraft noch Zeit hat."

Oliver Geiger erzählt dem Nachbarn von seinem Engagement für die Kindernothilfe. Er hat Kinderpatenschaften in Äthiopien. Kurz vor Weihnachten 2023 spendet Geiger für ein weiteres Projekt in Afrika. "Weil es mir sehr gut geht, gebe ich gerne etwas ab für Kinder aus Regionen dieser Welt, in denen die Menschen es viel schwerer haben", sagt der 54-Jährige. Er berichtet Volker Gebert von einem Projekt in Somaliland, das über die Gefahren weiblicher Genitalverstümmelung aufklärt. "Das fand er richtig cool", erinnert sich Geiger. "Es war, als hätte sich bei ihm ein Schalter umgelegt."

Einige Wochen später sei für Volker Gebert klar gewesen, dass er sein gesamtes Vermögen der Kindernothilfe vererben möchte. "Sein Leben lang war er sich selbst und der Welt gegenüber geizig", sagt Oliver Geiger. Aber wohin am Ende mit all dem Ersparten? "Am Lebensende sah er einen Sinn darin, dass er immer so sparsam war. Denn so konnte er für Kinder etwas Gutes tun. Das brachte für ihn Frieden in dieses Thema."

Dann ging alles sehr schnell: Mitte Februar veranlasst Oliver Geiger einen Termin beim Notar. Nur eine Stunde nachdem Volker Gebert das Testament unterschrieben hat, kommt er ins Hospiz, erinnert sich Geiger. Zwei Wochen später, am 3. März 2024, stirbt er - "in Frieden mit sich und seinem Nachlassgedanken". Traurig macht Oliver Geiger die Erinnerung an die letzten Wochen mit Volker Gebert nicht. "Es war keine bedrückende Zeit. Ich denke an ihn als launigen, lustigen und netten Freund. Und daran, dass seine vermeintliche Schwäche - sein Geiz - jetzt vielen Kindern einen Hoffnungsschimmer ins Leben bringt."

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Oliver Geiger schaut auf ein gemeinsames Bild mit Volker Gebert in dessen Wohnung, Dezember 2023 (Quelle: Kindernothilfe)
Oliver Geiger
Oliver Geiger schaut auf ein gemeinsames Bild mit Volker Gebert in dessen Wohnung, Dezember  2023

Das Gute im Leben wertschätzen

Was ist wirklich wichtig im Leben? Was verleiht meinem Leben Sinn? Werner Meissner hat für sich eine Antwort gefunden auf diese Fragen: Er engagiert sich für die Kindernothilfe. 

"Die Kindernothilfe setzt sich seit mehr als 65 Jahren für Kinder in Not ein. Ich möchte dabei unterstützen, Mädchen und Jungen zu ihren Rechten zu verhelfen und ihnen eine Zukunft zu geben. Die Kindernothilfe ist an der Seite von rund 2 Millionen Kindern weltweit - es fühlt sich gut an, Teil von etwas so Großartigem zu sein."

Bei einem Gespräch am Telefon lud Werner Meissner zum persönlichen Besuch ein: "Die Menschen kennenlernen, die hinter der Arbeit der Kindernothilfe stehen, und in direkten Austausch miteinander zu kommen, das wäre mir wirklich wichtig." 

Und so begegnen wir uns in seinem Garten unweit von Duisburg. Das Gartentor ist ein bisschen verrostet und öffnet sich quietschend. Werner Meissner sitzt in einem Korbsessel inmitten von knallorange blühenden Trompetenwinden und begrüßt seine Gäste mit einem herzlichen Lächeln. "Ich bin ein beschenkter Mensch. Mein Leben ist unbeschwert. Gesundheit und Wohlergehen sind ein großer Schatz." Werner Meissner schaut eine Weile nachdenklich in die Ferne.

"Das zählt heute umso mehr für mich, denn es ist mir in meinem Leben nicht immer so gut gegangen. Als ich zwölf Jahre alt war, erkrankte ich an Kinderlähmung. Eine Zeit lang sah es so aus, dass ich vielleicht nie einen Beruf erlernen und regelmäßig arbeiten kann aufgrund meiner gesundheitlichen Beeinträchtigung. Ich habe damals große Unterstützung von vielen Menschen erhalten, nicht nur finanzieller Art. Auch das Vertrauen in meine Fähigkeiten und in meine Kraft zu gesunden haben mir sehr geholfen." 

Werner Meissner macht trotz Erkrankung einen sehr guten Schulabschluss und beginnt nach einem Wirtschaftsstudium in einer Bank zu arbeiten, wo er Karriere macht. Nach dem Ende seines Berufslebens unternimmt er mit seiner Frau zahlreiche Reisen. "Ich bin Spender der Kindernothilfe, weil ich die Arbeit der Organisation von Beginn an toll fand. Vor sieben Jahren hatte ich einmal die Gelegenheit, in Guatemala die Projektarbeit kennenzulernen. Seitdem verfolge ich das Projekt und kann sehen, dass den Kindern dort wirklich geholfen wird. Sie arbeiten zum Beispiel am Vormittag und können am Nachmittag für ihren staatlich anerkannten Schulabschluss lernen. In abgelegenen Gegenden erhalten sie sogar Radio-Unterricht und ihre Familien werden bei der Gründung kleiner Landwirtschaftsprojekte unterstützt. Das nenne ich wirkliche Hilfe zur Selbsthilfe." 

Für Werner Meissner und seine Frau spielt es eine große Rolle, eine Kinderrechtsorganisation zu unterstützen. Da beide keine eigenen Kinder haben, spenden sie regelmäßig auch größere Geldbeträge. Doch sie wollen sich noch mehr engagieren: Nach gemeinsamen Überlegungen legen beide in ihrem Testament fest, die Kindernothilfe langfristig zu bedenken. "Ich möchte meine Schätze weitergeben. Damit gebe ich dem Guten, das ich in meinem Leben geschenkt bekam, eine Bedeutung. Kinder, die Bildung, Schutz und Ernährung brauchen, sollen heute die Hilfe bekommen, die ich früher selbst erhalten habe. Wir vertrauen der Kindernothilfe. Mit unserem Testament ermöglichen wir Kindern in Not ein besseres Leben."

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Ein Nachlass mit Folgen

Die evangelische Martin-Luther-Gemeinde Würzburg musste sich vor einiger Zeit von einem langjährigen Gemeindemitglied verabschieden. Ingeborg T., eine alleinstehende ehemalige Lehrerin, über viele Jahre fest verwurzelt in der Gemeinde, hatte in ihrem Testament verfügt, dass die Kindernothilfe 50.000 Euro auf dem Wege eines Vermächtnisses erhalten sollte. Doch wie das Geld im Sinne der Verstorbenen einsetzen?

Pfarrer Niko Natzschka, der Frau T. gut kannte, nahm sich dieses letzten Willens an und bat die Gemeinde um Vorschläge. Die Würzburger Gemeinde ist sehr aktiv und fördert seit vielen Jahren bedürftige Menschen in Lateinamerika und Afrika auf verschiedenen Wegen. "Lassen Sie uns doch ein Projekt in Indien suchen, dort, wo die Kindernothilfe ihren Ursprung hat", schlug Pfarrer Natzschka vor. "So spannen die Würzburger Protestanten ein Hilfenetz über alle Kontinente, die von Armut auf besondere Weise betroffen sind."
Denn das Geld aus dem Nachlass von Frau T. sollte nur ein Anfang sein. Die unterfränkischen Gemeindemitglieder werden in den kommenden Jahren, ganz im Sinne der Verstorbenen, Mädchen dabei unterstützen, einen Schulabschluss zu machen, damit sie bessere Chancen auf ein selbstbestimmtes Leben haben.

In enger Abstimmung mit Pfarrer Natzschka wurde für den Nachlass und die künftigen Aktivitäten der Gemeinde ein Kindernothilfe-Projekt in Madanambedu gefunden. Dies ist ein Ort im Chittoor Distrikt des Bundesstaates Andhra Pradesh, 50 Kilometer entfernt vom Golf von Bengalen und der Metropole Chennai. Sexarbeit ist im Distrikt bei Frauen weit verbreitet - ohne, dass sie sich der weitreichenden Risiken für sich und ihre Kinder bewusst sind: Ihnen drohen z.B. Ansteckung mit Infektionskrankheiten, brutale Übergriffe und Vergewaltigungen, Überfälle und psychische Erkrankungen.

Hier unterhält der Partner der Kindernothilfe ATSWA ein Wohnheim, in das Mädchen aufgenommen werden, die aufgrund ihrer Kastenzugehörigkeit, einer HIV-Infektion oder durch eine Behinderung von der Mehrheitsgesellschaft diskriminiert werden. In der Einrichtung werden sie liebevoll umsorgt, erfahren Wertschätzung, Förderung und können sich in einem geschützten Umfeld entfalten. Ganz besonders wichtig im Projekt ist das Recht auf Bildung. Alle Mädchen gehen regelmäßig zur Schule und lernen außerdem, sich im Alltag zu behaupten. Außerdem werden die Talente jedes einzelnen Kindes gefördert.

Direkt nachdem dieses Projekt ausgewählt wurde, begann die Gemeinde zu sammeln. So konnte Pfarrer Natzschka, kurz nachdem er das Vermächtnis über 50.000 Euro freigegeben hatte, bereits weitere 1.200 Euro überweisen. Für dieses großartige Engagement bedankte sich die Vorstandsvorsitzende der Kindernothilfe, Katrin Weidemann, persönlich. Sie traf Pfarrer Natzschka in der Martin- Luther-Kirche in Würzburg - und staunte über die vielfältigen Aktivitäten der Gemeinde. So wurden beispielsweise sieben Vereine für die Trägerschaft eigener sozialer Projekte mit großer inhaltlicher Bandbreite gegründet.

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Katrin Weidemann, Vorstandsvorsitzende der Kindernothilfe traf Pfarrer Niko Natzschka in der Martin-Luther-Kirche in Würzburg und bedankte sich herzlich für das Engagement der Gemeinde (Quelle: Kindernothilfe)
Pfarrer Natzschka
Katrin Weidemann, Vorstandsvorsitzende der Kindernothilfe traf Pfarrer Niko Natzschka in der Martin-Luther-Kirche in Würzburg und bedankte sich herzlich für das Engagement der Gemeinde.
Mit einer Testamentsspende an die Kindernothilfe helfen Sie benachteiligten Mädchen und Jungen weltweit über den Tod hinaus. Wir beraten Sie gern unverbindlich, individuell und transparent.
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Mit uns können Sie benachteiligten Kindern und Jugendlichen in Afrika, Asien und Lateinamerika neue Chancen eröffnen.
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Mit einer Testamentsspende an die Kindernothilfe können Sie mit ihrem Nachlass etwas Gutes tun. Lassen Sie sich unverbindlich beraten.
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