Völkermord, so lautet der Vorwurf vor dem Internationalen Gerichtshof gegenüber Myanmar. Mit brutalen Mitteln ist die Armee dort gegen die Minderheit der Rohingya vorgegangen. Es wird von Massenvergewaltigungen, Folter, Versklavung, Gewalt gegen Kinder und dem Niederbrennen ganzer Dörfer berichtet. Mehr als eine halbe Million Rohingyas flüchteten im Jahr 2017 aus Myanmar. Viele von ihnen nach Bangladesch, wo sie im größten Flüchtlingscamp der Welt ausharren, in Cox’s Bazar. Im Camp drängen sich viele behelfsmäßige Hütten aus Pappe, Ästen und Plastikplanen aneinander. Den Menschen fehlt es an Nahrung, sauberem Wasser, hygienischen Sanitäranlagen und medizinischer Versorgung. Außerdem laufen die Bewohner des Camps Gefahr, Opfer von Gewalt, Zwangsheirat und Menschenhandel zu werden.
Die Corona-Pandemie verschärft die Situation im Camp. Unsere Partnerorganisationen leisten seit Ausbruch der Pandemie Aufklärungsarbeit und verteilen Schutzkleidung. Gemeinsam mit ihnen sorgen wir in mehreren Projekten für sauberes Wasser, Sanitäranlagen und sogenannte „Child Friendly Spaces“. Das sind sichere Anlaufstellen für Kinder, wo sie liebevoll betreut werden, spielen, lernen und wo Fachkräfte ihnen helfen, traumatische Erfahrungen von Vertreibung und Terror zu verarbeiten.