Aufgrund der Traditionen und den streng ausgelegten islamischen Geboten von Sittsamkeit, nehmen Frauen kaum am öffentlichen Leben teil. Im Vergleich zu Männern machen Frauen ur 23 Prozent der erwerbstätigen Bevölkerung aus. Mädchen gehen nur knapp vier Jahre zur Schule, Jungen dagegen rund sieben Jahre. Dadurch können Mädchen nur zu einem Viertel so häufig lesen und schreiben wie Jungen im gleichen Alter.
Durch die schlimmste Flutkatastrophe in der Landesgeschichte im Jahr 2010 hat sich die Situation noch verschärft, da mehrere tausend Bildungsgebäude zerstört wurden und die Kinder nur provisorisch unterrichtet werden konnten. Millionen von Menschen mussten in Zeltstädten untergebracht und notdürftig medizinisch versorgt werden. Internationale Hilfe wurde geleistet. Doch die Schäden waren von immensem Ausmaß: Die Gesundheits- und Ernährungssituation von Millionen von Kindern war kritisch. Das Wasser zerstörte neben Häusern auch die Ernten und Lebensmittel in Milliardenhöhe.
Rund 41 Prozent der arbeitenden Bevölkerung ist in der Landwirtschaft tätig. Dennoch stehen den Exporten von Baumwollstoffen, Lederwaren, Erdölprodukten, Düngemitteln, Zement, Zucker, Tabak und Papier wesentlich höhere Importe gegenüber. Die starke Fokussierung der Exporte im Bereich der Textilindustrie macht das Land besonders anfällig für Preisschwankungen am Weltmarkt und stark abhängig von der globalen Konjunktur. Neben industriellen Ausrüstungsgütern und Agrarprodukten wie Tee oder Gewürze importiert das Land Nahrungsmittel in großem Umfang. Darüber hinaus verfügt Pakistan jedoch über weitreichende Gasreserven und Vorkommen an Edelmetallen.