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#UnmuteRefugees Titelbild (Quelle: mmp film/Kindernothilfe)

#UnmuteRefugees: Stimmen von Geflüchteten stärken

Junge Menschen auf der Flucht bringen eine Geschichte mit sich - oft geprägt von schmerzhaften Erlebnissen. Doch in der öffentlichen Debatte haben ihre Schicksale häufig keinen Platz. Massenhafte Abschiebungen und Grenzkontrollen werden als Scheinlösungen präsentiert, während die Rechte junger Geflüchteter in den Hintergrund rücken.

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Unsere Protagonistinnen und Protagonisten mussten als Kinder selbst vor Verfolgung fliehen und haben sich in Deutschland ein neues Leben aufgebaut. Sie geben der Migrationsdebatte ein Gesicht. Mit ihren Geschichten und Perspektiven fordern sie nicht nur Schutz, sondern auch Mitsprache und Respekt ein.

Es ist an der Zeit, die Empathie zurückzubringen: #UnmuteRefugees!

Eine gemeinsame Kampagne von Kindernothilfe, XENION und der Bundesweiten Arbeitsgemeinschaft der psychosozialen Zentren für Flüchtlinge und Folteropfer (BAfF).
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#UnmuteRefugees: Logos der beteiligten Organisationen BAfF, Xenion und Kindernothilfe
#UnmuteRefugees: Logos der beteiligten Organisationen BAfF, Xenion und Kindernothilfe

Hinter jeder Flucht steht ein Mensch

Portraitfoto von Jihan (Quelle: Jonas Gruner, Kindernothilfe/Xenion/BAfF)

Jihan

Schau dir an, warum der Familiennachzug für junge Geflüchtete wie Jihan so wichtig ist.

Portraitfoto der Aktivistin Robina (Quelle: Jonas Gruner, Kindernothilfe/Xenion/BAfF)

Robina

Informiere dich, was der Stopp von Aufnahmeprogrammen für Geflüchtete bedeutet und wie Robina sich für junge Geflüchtete einsetzt.
Portraitfoto von Sajad (Quelle: Jonas Gruner, Kindernothilfe/Xenion/BAfF)

Sajad

Finde heraus, welche Hürden Sajad überwinden musste, um sich in Deutschland zu integrieren.

Portraitfoto von Magaji (Quelle: Jonas Gruner, Kindernothilfe/Xenion/BAfF)

Magaji

Erfahre, warum asylsuchende Kinder wie einst Magaji nicht an der deutschen Grenze zurückgewiesen werden dürfen.

Portraitfoto der Schwestern Tamana und Sonia (Quelle: Jonas Gruner, Kindernothilfe/Xenion/BAfF)

Tamana und Sonia

Höre Tamana und Sonia zu, warum sie Angst vor einer Abschiebung ihrer Freunde nach Afghanistan haben.

Portraitfoto von Abdul (Quelle: Jonas Gruner, Kindernothilfe/Xenion/BAfF)

Abdul

Schau dir an, wie psychosoziale Unterstützung Abdul und anderen Geflüchteten hilft, ihre traumatischen Erlebnisse zu verarbeiten.

Engagiere dich für geflüchtete Kinder in Deutschland und weltweit!

Schreibe deinem oder deiner Bundestagsabgeordneten, damit sie sich für eine humane Migrationspolitik einsetzen (Die Adressen findest du hier). Nutze dazu unsere Formulierungshilfe

Und spende für Kinder und ihre Familien auf der Flucht!

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Mythencheck

Rund um das Thema Flucht und Migration kursieren viele Behauptungen – einige davon sind weitverbreitet, aber schlichtweg falsch oder irreführend.
In unserem Mythencheck räumen wir mit vier gängigen Mythen auf. Wir erklären, warum viele dieser Aussagen nicht der Realität entsprechen.

Jetzt Mythen ausklappen und mit Fakten gegen Vorurteile argumentieren!

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  • Behauptung 1: “Deutschland nimmt die meisten Geflüchteten auf.” 

    Fakten:

    Deutschland gehört zu den Hauptaufnahmeländern weltweit, ist aber nicht das einzige und nicht das größte. Laut dem UNHCR Global Trends Report 2024 lebten Ende 2023 weltweit rund 117 Millionen Menschen auf der Flucht. Die meisten Geflüchteten hielten sich in Nachbarländern ihrer Herkunftsstaaten auf – nicht in Europa.
    Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen nahmen 73 Prozent der weltweiten Geflüchteten und anderer Schutzbedürftiger auf. 67 Prozent der Geflüchteten und anderer Menschen mit Schutzbedarf lebten in Ländern, die an ihre Herkunftsstaaten angrenzen.
    Im Verhältnis zur eigenen Bevölkerung nahm der Libanon die meisten Geflüchteten und Schutzbedürftigen pro Kopf auf (1 auf 8 Personen), gefolgt von der Insel Aruba (1 auf 9), Tschad (1 auf 16), Curaçao (1 auf 16) und Jordanien (1 auf 18). Deutschland liegt weit hinter diesen Ländern (ca. 1 auf 33).

  • Behauptung 2: “Geflüchtete Kinder sind ungebildet.”

    Fakten:

    Geflüchtete Kinder haben, wie alle Kinder, ein Recht auf Bildung. Sie sind nicht ungebildet oder integrations- und lernunwillig. Die Herausforderungen liegen woanders:


    • Sprachbarrieren: Die meisten geflüchteten Kinder müssen erst Deutsch lernen - das braucht Zeit und gute Förderung.

    • Flucht unterbricht Bildungswege oft über Monate oder Jahre. Das erschwert den (Wieder-)Einstieg. Laut einer Studie des Leibniz-Instituts für Bildungsverläufe 2021 warten geflüchtete Kinder im Durchschnitt 7,1 Monate nach ihrer Ankunft in Deutschland darauf, am Schulunterricht teilzunehmen.

    • Sozioökonomische Nachteile: Ihre Familien haben oft wenig Geld, einen ungewissen Aufenthaltsstatus und einen schlechten Zugang zu Bildungsressourcen wie Nachhilfe, Laptops oder ruhigen Lernorten.

    • Fachkräftemangel: Lehrerinnen und Lehrer sind überlastet. Es fehlt an Personal, um individuell zu fördern. Willkommensklassen sind oft räumlich und sozial vom Regelschulbetrieb getrennt. Die Schülerinnen und Schüler haben wenig oder gar keinen Kontakt zu ihren deutschsprachigen Altersgenossen.

  • Behauptung 3: “Weil zu viele Menschen in Deutschland Asyl beantragen, sind die Kommunen komplett überlastet.” 

     

    Fakten:

    71,2% der Kommunen schätzten die Situation 2024 als herausfordernd, aber machbar ein, 22,9% sahen sich „im Notfallmodus“. Im Oktober 2023 fielen die Einschätzungen noch deutlich negativer aus: Rund 40% der Kommunen hatten eine Überlastung bzw. einen Notfallmodus festgestellt. Von einer flächendeckenden Überlastung kann also nicht gesprochen werden.

    Die eigentliche Schwierigkeit liegt nicht in der Erstaufnahme, sondern im Übergang in den regulären Wohnraum, der durch hohe Mieten und Wohnraummangel erheblich erschwert wird. Am größten ist die Überforderung in den Ausländerbehörden. So sorgen Personalmangel, schleppende Digitalisierung und eine ständig neue Gesetzgebung im Asylrecht für Probleme - unabhängig von der Zahl ankommender Personen.

    Viele Kommunen wünschen sich mehr finanzielle Unterstützung, sei es bei der Unterbringung oder beim Zugang zu Bildung, Integrations- und Sprachkursen. Finanzielle Engpässe wirken sich besonders auf geflüchtete Kinder aus, denn sie sind auf gesonderte Förderangebote angewiesen. Wenn Kommunen unterfinanziert sind, darf dies nicht zulasten geflüchteter Kinder gehen. Denn die UN-Kinderrechtskonvention verpflichtet Staaten dazu, ihr Wohl an erster Stelle zu setzen.

  • Behauptung 4: “Man kann das wahre Alter von jungen Geflüchteten bestimmen, wenn man anzweifelt, dass die Person minderjährig ist.”

     

    Fakten:
    Viele unbegleitete minderjährige Geflüchtete haben keine Ausweispapiere bei sich, um ihr Alter nachzuweisen. Das liegt meist daran, dass Staaten in Krisenregionen keine Dokumente ausstellen, und dass Ausweispapiere auf der Flucht verloren gehen oder abgenommen werden. Wenn eine Altersbestimmung der Minderjährigen mittels Ausweispapiere also nicht möglich ist und die Angaben des jungen Geflüchteten angezweifelt werden, kommt es zu einer Alterseinschätzung.


    Die Bundespolizei ist dazu nicht befugt. Unbegleitete minderjährige Geflüchtete kommen in die vorläufige Inobhutnahme des Jugendamts. Bei der Alterseinschätzung wird das Aussehen, das Verhalten sowie der Entwicklungsstand berücksichtigt. Bei Zweifeln kommt es zu einer medizinischen Untersuchung: Röntgenaufnahmen der Handwurzelknochen, des Kiefers und ggf. der Schlüsselbeine. Diese Methode ist problematisch, weil sie nur eine sehr ungenaue Altersbestimmung zulässt: Das Knochenalter weicht im Schnitt um 2-3 Jahre vom tatsächlichen Alter einer Person ab.

    Werden Minderjährige fälschlich als volljährig eingeschätzt, hat das schwerwiegende Folgen: Sie kommen in Unterkünfte für Erwachsene, erhalten keine altersgerechte Unterstützung und haben schlechtere Bildungschancen. Bei Zweifeln muss daher von einer Minderjährigkeit ausgegangen werden.

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