Kindernothilfe fordert gerechte globale Bereitstellung von Impfstoffkapazitäten zur Eindämmung der Corona-Pandemie
Das bedeute, so Weidemann weiter, dass Länder, in denen Corona besonders stark verbreitet sei und die ein schwaches Gesundheitssystem haben, ausreichend Impfstoffkapazitäten erhalten sollten. „Wir alle haben große Erwartungen an den neuen Impfstoff. Das sollte uns aber nicht davon abhalten, unserer globalen Verpflichtung, die wir mit der Anerkennung der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung eingegangen sind, auch nachzukommen“, sagt Weidemann. Ganz konkret hieße das: Kinder und Erwachsene, die etwa in den Flüchtlingslagern in Griechenland ohne die notwendigen Hygienemaßnahmen und unter schlimmsten Bedingungen dem Virus ausgeliefert seien, sollten nicht vergessen werden.
Die Lieferverträge zwischen den Pharmakonzernen und der Europäischen Kommission sind bereits auf dem Weg. Die Gefahr, dass die Industrieländer den Markt unter sich aufteilten, bevor es überhaupt einen zugelassenen Impfstoff gibt, sei greifbar nah. Weidemann befürchte, dass dabei die Interessen der Entwicklungs- und Schwellenländer auf der Strecke blieben.
„Durch dieses Vorgehen sind die ärmeren Länder wieder einmal nur auf die Generosität der internationalen Gemeinschaft angewiesen. Dabei sollte unsere Regierung, insbesondere Bundesminister Jens Spahn, durch tatkräftiges und verbindliches Handeln Initiativen der Weltgesundheitsorganisation und der Europäischen Union unterstützen und so auch den Ländern des Südens den Zugang zu bezahlbaren Impfstoffen ermöglichen.“